Memmingen (dl). Das Drama „Drei Schwestern“ von Anton Tschechow feiert am kommenden Freitag, 16. Oktober, Premiere. Ab 20 Uhr sehen die Besucher dabei eine Inszenierung von Dietmar Nieder im Memminger Stadttheater.
Wie sind sie, die Stücke des großen russischen Dichters? Realistisch, weil sie das Leben wie unter einer großen Lupe zeigen? Oder poetisch verklärend, weil sie ihm Schönheit zubilligen?
Sind sie komisch, da all die melancholisch gestimmten, von Sehnsüchten gepeinigten Menschen darin durch fremdes oder eigenes Zutun stets an dem gehindert werden, was sie am meisten begehren? Wie alle große Kunst sind sie vor allem wahr.
Drei Schwestern und ein Bruder. Hinterlassenschaft eines verstorbenen Vaters, der einst als Brigadegeneral hierher, in die russische Provinz, versetzt wurde. Und Moskau so weit!
Olga, Direktorin am Mädchengymnasium, stürzt sich in die Arbeit. Mascha, die Verheiratete, sucht Trost beim Militär und verliebt sich in den Batteriechef, Oberstleutnant Werschinin. Irina, die Energiegeladene, will die Provinz verlassen, gemeinsam mit Oberstleutnant Tusenbach. Der aber fällt in einem törichten Duell, am Tag vor der Hochzeit. Ihr Bruder Andrej, verehelicht mit der kleinbürgerlichen Natalja, macht nicht die erhoffte Karriere als großer Wissenschaftler, sondern wird zum engherzigen Spießer, der sein Heil im Spiel sucht.
Sie alle suchen das Glück, ihr ganz persönliches, das doch irgendwo für sie bereitliegen muss, von einem gütigen Schicksal für sie aufbewahrt.
Weitere Vorstellungen in Memmingen am 21. und 24. Oktober und am 8. und 10. Dezember, jeweils um 20 Uhr, im Großen Haus sowie am 6. Dezember um 19 Uhr. Kartenreservierung unter Telefon: 08331 / 94 59 -16.
Info: Anton Pawlowitsch Tschechow (1860-1904) war ein russischer Schriftsteller. Er hat über 600 literarische Werke verfasst. Mit seiner zurückhaltenden Art das Leben in der russischen Literatur.