Buchpräsentation im Rathaus (von links): Kulturamtsleiter Dr. Hans-Wolfgang Bayer, Oberbürgermeister Manfred Schilder, Autorin Dr. Enikő Zsellér, Heimatpfleger Dr. Wolfram Arlart und Dr. Axel Lapp, Leiter des Antoniter- und Strigelmuseums sowie der Mewo-Kunsthalle. Fotos: Alexandra Wehr/ Pressestelle Stadt Memmingen
Memmingen (dl). Fünf
Jahre lang forschte die Münchner Kunsthistorikerin Dr. Enikő Zsellér zur
Künstlerfamilie Strigel, die im 15. und 16. Jahrhundert in Memmingen eine
florierende Malerwerkstatt betrieben hat, und übergab nun ihr vor kurzem
erschienenes Buch „Die Künstlerfamilie Strigel, Studien zur spätgotischen
Malerei in Memmingen“ an Oberbürgermeister Manfred Schilder.
„Wir danken Ihnen für die mühevolle und zeitaufwändige Arbeit, die Sie geleistet haben, und freuen uns sehr über diesen beeindruckenden und schönen Band, der für Memmingen sehr wertvoll ist“, betonte der Oberbürgermeister.
Grundlage für das vorliegende Buch ist Zsellérs Dissertation, für die sie auch im Memminger Stadtarchiv und im Strigel-Museum intensive Forschungen betrieben hat. Der Band bringe einen bemerkenswerten Zugewinn an kunsthistorischen Kenntnissen, würdigte Kulturamtsleiter Dr. Hans-Wolfgang Bayer. „Wir freuen uns sehr über diese prächtige Publikation mit einem ausgezeichneten Bildteil und einem umfassenden Werkkatalog“, erläuterte Bayer. Die Strigel-Forschung könne diesen Impuls in besonderer Weise sehr gut gebrauchen, da vorliegende Monographien von Gertraud Otto und Edeltraud Rettich bereits vor über 50 Jahren erschienen sind.
Frisch erschienen: „Die Künstlerfamilie Strigel, Studien zur spätgotischen Malerei in Memmingen“ von Enikő Zsellér.
Enikö Zsellér behandelt in ihrem Buch Leben und Werk der ersten Generationen der Strigel-Familie, die ab 1430 in der Reichsstadt nachzuweisen sind. Neben Hans Strigel d. Ä. († 1462), stellt sie der Leserschaft auch dessen beide Söhne Hans d. J. (1450–1479) und Ivo Strigel (1430–1516) vor. Auf die Frage, wie sie auf dieses Thema gekommen sei, erzählte Zsellér von einer Darstellung des auferstandenen Christus im Eingangsbereich der Memminger Martinskirche von Hans Strigel d. Ä., die sie sehr fasziniert habe und die so zum Ausgangspunkt einer viele Jahre währenden kunsthistorischen Arbeit geworden ist.
Ausdrücklich dankte die Autorin Kulturamtsleiter Dr. Bayer für seine hilfreiche Begleitung des Projekts von Anfang an und der Stadt Memmingen für die finanzielle Unterstützung. Der Stadtrat hatte für diesen Beitrag zur Memminger Kunstgeschichte einen Druckkostenzuschuss in Höhe von 6.000 Euro bewilligt.
Dr. Eniko Zsellér (34 Jahre) arbeitet seit 2009 als Kunsthistorikerin am Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München und wird im neuen Jahr als wissenschaftliche Mitarbeiterin in die Staatliche Graphische Sammlung München wechseln. Ihre Publikation zur Künstlerfamilie Strigel ist im Michael Imhof-Verlag erschienen und kostet im Buchhandel und zukünftig auch im Strigel-Museum 69 Euro.
„Die Künstlerfamilie Strigel, Studien zur spätgotischen Malerei in Memmingen“ von Enikő Zsellér, 288 Seiten, 157 Farb- und 43 S/W-Abbildungen, ISBN 978-3-7319-0563-9.