Beim 8. Plenum des Netzwerks „Altenhilfe und seelische Gesundheit Memmingen/Unterallgäu“ trafen sich Mitglieder der Arbeitskreise und interessierte Bürger/innen im Konferenzraum der Stadthall. Foto: privat
Memmingen/Ottobeuren (dl). Am Mittwoch, 24. Oktober, fand das 8. Plenum des Netzwerks „Altenhilfe und seelische
Gesundheit Memmingen/Unterallgäu“ im Konferenzraum der Stadthalle statt.
Dort trafen sich die Mitglieder der Arbeitskreise und interessierte Bürgerinnen
und Bürger um sich über die aktuellen Themen und anstehende Vorhaben im Bereich
der Altenhilfe in der Region zu informieren und auszutauschen.
Der Chefarzt der
Schmerztagesklinik Ottobeuren, Martin Wiedemann, erläuterte in seinem Vortrag
zunächst, woran man ein Delir erkennt und weshalb etwa jeder 3. Patient, der älter als 70 Jahre ist, im Krankenhaus ein Delir entwickelt. Außerdem erklärte er, warum ein Delir bisher häufig unerkannt und deshalb unbehandelt bleibt. Als Sprecher des Arbeitskreises „Delir und Demenz im
Krankenhaus“ des Netzwerks lag Wiedemanns Augenmerk aber auch auf den Möglichkeiten
der Delir-Erkennung und -Vermeidung und wie diese in den Kliniken in Memmingen
und im Landkreis umgesetzt werden könnten.
Diagnose und Behandlung von Demenzerkrankungen
Raimund Steber, stellvertretender
ärztlicher Direktor des BKH Memmingen und Sprecher des Arbeitskreises „Versorgung psychisch kranker Menschen im
Alter“, referierte im Anschluss daran über die
Möglichkeiten der Diagnose und Behandlung von Demenzerkrankungen.
Er stellte in seinem Vortrag dar, warum Menschen mit einer Demenz primär zu Hause und nicht im Krankenhaus behandelt werden sollten. Er erläuterte, wann eine Diagnostik und Behandlung von Menschen mit einer Demenz im Krankenhaus dennoch sinnvoll ist und weshalb Depressionen auch bei älteren Menschen zu selten erkannt und behandelt werden. Raimund Steber wies außerdem darauf hin, dass Depressionen bei älteren Menschen den Verlauf körperlicher Erkrankungen stark beeinflussen können.
Medikamentenabhängigkeit im Alter
Weiter erklärte Steber, wie sich eine Alkoholabhängigkeit im Alter von einer Abhängigkeit in jungen Jahren unterscheidet, warum sich häufig eine Medikamentenabhängigkeit im Alter entwickelt, wie dies vermieden werden kann und welche Anlaufstellen zur Diagnostik und Behandlung einer Demenz, einer Depression oder einer Suchterkrankung im Alter in der Region zur Verfügung stehen.
Nach den beiden Vorträgen konnten die Besucher mit den Referenten und den Sprechern der Arbeitskreise des Netzwerks Altenhilfe und seelische Gesundheit Memmingen/Unterallgäu ins Gespräch kommen.