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Ornament und Unendlichkeit

Ausstellung mit Ekrem Yalçindağ

veröffentlicht am 01.10.2021

Memmingen (dl). Am Freitag, 1. Oktober, eröffnet Kreuzherrnsaal Memmingen, Hallhof 5, um 19:30 Uhr die Ausstellung „Ornament und Unendlichkeit“ von Ekrem Yalçindağ – einer der bekanntesten türkischen Künstler der Gegenwart. Seine Bilder transportieren eindrucksvoll Abstrakte Kunst, Pop- oder Op-Art in Verbindung mit traditioneller islamischer Kunst ins 21. Jahrhundert. Unter den spätbarocken Motiven am ‚Himmel‘ des Kreuzherrnsaals sind u. a. Yalçindağs bunte, großformatige Rundbilder (Tondi) zu sehen. Der Künstler Ekrem Yalçindağ ist bei der Vernissage anwesend.

Ekrem Yalçindağ steht in der Tradition der geometrischen Abstraktion und der Konzeptkunst: er schafft durch kunstvolle, sich ornamental wiederholende Arrangements beeindruckende Werke. Hier ist seine Kunst von der islamischen Welt beeinflusst, in der ein religiöses Verbot figurativer Darstellungen zur frühen Verbreitung von Ornamenten führte. Ursprünglich zur Verzierung in der angewandten Kunst verwendet, macht der Künstler die dekorative Form zu seinem Thema, übersetzt in blattförmige Farbtupfer oder konzentrische Kreise.

Ekrem Yalçindağs oft großformatige Arbeiten erzeugen eine interkulturelle Wahrnehmung, die aus der Verbindung islamischer Kunst mit dem Erbe der ‚westlichen‘ Abstraktion des 20. Jahrhunderts herrührt. Neben dem ornamentalen Arrangement entsteht die Ausdruckskraft eines Farbfelds im Pinselstrich des Künstlers und der von ihm erzeugten Textur. Yalçindağs entschiedene Kompositionen erzeugen in Verbindung mit der strukturierten Oberfläche der Farbe ein Gefühl von Bewegung und entfalten eine starke Sogwirkung.

Die Ausstellung wurde von Robert Paulus kuratiert und wird vom Kulturamt der Stadt Memmingen veranstaltet. Am Eröffnungsabend begrüßt Kulturamtsleiter Dr. Hans-Wolfgang Bayer die Gäste, bevor Dr. Veit Ziegelmaier (Kunsthistoriker / Kurator) in die Arbeit des Künstlers einführt. Die Ausstellung ist noch bis 31. Oktober, Dienstag bis Sonntag, 11 bis 17 Uhr zu sehen.

Kurzbiografie

Geboren 1964 in Gölbasi (Türkei), zählt Ekrem Yalçindağ zu den renommiertesten türkischen Künstlern der Gegenwart. Er studierte in Izmir sowie seit 1991 bei Thomas Bayrle und Hermann Nitsch (Meisterschüler) an der Städelschule in Frankfurt. Neben zahlreichen internationalen Ausstellungen befinden sich seine Werke in öffentlichen Sammlungen wie dem Istanbul Museum of Modern Art, dem Kunstmuseum Stuttgart oder der Sammlung Goetz. Ekrem Yalçindağ lebt und arbeitet in Istanbul und Berlin.

Kontakt: Kulturamt Memmingen, kulturamt@memmingen.de, Telefon 08331 850-131.