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ÖDP: "Wir brauchen ein neues Familienbild"

veröffentlicht am 04.09.2013

ÖDP- kl B. Suttner 003 Bundestagsdirektkandidatin Lucia Fischer, Bezirkstagsdirektkandidat, Alexander Abt,  Bernhard Suttner, Landtags-direktkandidatin Gabriela Schimmer-Göresz und Bezirkstagslistenkandidat Prof. Dr. Dieter Buchberger (von links). Foto: jmg

Memmingen (jmg).  Der ehemalige bayerische ÖDP-Landesvorsitzende, Bernhard Suttner, hat auf Einladung der Memminger ÖDP (Ökologisch-Demokratische Partei) zum Thema Familienpolitik gesprochen.

Mit der Forderung "Genügsamer, fairer, stabiler und ökologisch verträglicher" begrüßte die ÖDP Bezirksvorsitzenden Gabriela Schimmer-Göresz die Gäste der gut besuchten Veranstaltung. "Das Wachstum um jeden Preis ist gescheitert. Sie zerstört unsere natürliche und soziale Umwelt. Wir brauchen ein Ende der Maßlosigkeit und eine neue Art zu wirtschaften", so Schimmer-Göresz weiter.

Familienpolitik sei grandios gescheitert

Die bisherige Familienpolitik sei grandios gescheitert und mittlerweile zu einem Anhängsel der Arbeitsmarktpolitik verkommen. "Wir dürfen der nachfolgenden Generation keine unlösbaren Probleme hinterlassen", schlug Bernhard Suttner in dieselbe Kerbe und verwies auf Atommüll und genveränderte Organismen. Die Klimaveränderung spiele heute fast keine Rolle mehr. "Jeder ist heute für zehn Tonnen klimaschädigende Gase verantwortlich, dabei sind gerade mal 2,7 Tonnen bis 2050 verträglich".

Generelle "Entstressung" des Lebens

Einen breiten Raum widmete Suttner der Familienpolitik. "Familienpolitik ist keine Arbeitsmarktpolitik", so Suttner. "Wir brauchen hier andere Ansätze". Frauen gingen heute zu früh wieder an ihren angestammten Arbeitsplatz zurück. Dabei sei bei mehreren Umfragen festgestellt worden, dass Frauen sich  mehr Zeit wünschten, um sich ihren Kinder widmen zu können. Heute fordern wir die Kita und die Ganztagsschule um die Kinder zu betreuen. Wir müssen aber den Familien mehr Zeit geben. Wichtig sei mehr Ruhe in der frühkindlichen Erziehung. "Eine generelle „Entstressung“ des Lebens ist eine politische Aufgabe, die wir erreichen müssen. Wir brauchen ein anderes Familienbild. Um all dies zu erreichen, plädiert die ÖDP für ein sozialabgabenpflichtiges Erziehungsgehalt zur freien Wahl der Kinderbetreuung in Höhe von 1.000 Euro. Etwa den Anteil der Kosten, die der Staat für einen heutigen Kitaplatz aufwendet", so Suttner.

"Wir brauchen dazu eine andere Wohlstandsdefinition". Die ÖDP fordere zum anerkannten materiellen Wohlstand auch den Beziehungswohlstand und mehr Zeit für die Familien. Schäden einer falschen Kinderbetreuung und -erziehung, wie später unnatürliches Konsumverhalten oder ein Mangel an Empathiefähigkeit seien bereits sichtbar und könnten verhindert werden.