Beim Pressegespräch im Architekturbüro Börner und Graf: OB-Kandidat Gottfried Voigt (2.v.re.), flankiert von FW-Stadtrat Christof Heuß, dem Fraktionsvorsitzenden Helmut Börner und dem 1. Vorstand Jürgen Haffelder (v.li.). Fotos: Sonnleitner
Memmingen (as). Aller guten Dinge sind jetzt doch drei: Die Freien Wähler (FW) Memmingen haben ihren langgehegten Entschluss, einen eigenen Kandidaten ins Rennen um die Nachfolge von Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger zu schicken, umgesetzt. Mit Gottfried Voigt bewirbt sich ein "echter Memminger" um das hohe Amt im Rathaus. Zum "Wer und warum?" äußerte er sich im Rahmen einer Pressegesprächs.
„Er hat sich das sehr genau überlegt“, erklärt der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler im Stadtrat, Helmut Börner den Medienvertretern. Erst vor acht Tagen habe Gottfried Voigt sich für die Kandidatur entscheiden, die man ihm seit Herbst letzten Jahres angetragen habe. „Wir sind seit 1948 im Stadtrat und waren uns immer einig: Wir wollen einen Kandidaten bringen und unbedingt ihn“, erklärt Börner, der seinem Fraktionskollegen das nötige Format und die Kompetenz das Amt des Oberbürgermeisters bescheinigt. „Unser Kandidat kennt Memmingen in allen Facetten, das ist von unschätzbarem Wert“, so Börner. Damit stelle Voigt eine echte Alternative zu den beiden anderen Kandidaten dar.
Eine politische Karriere habe er nie angestrebt, bekennt der 1963 in Memmingen geborene Gottfried Voigt. Doch die große Bestätigung und Unterstützung, die er weit über die Fraktionsgrenzen hinaus erfuhr, habe ihn ermutigt, die Herausforderung anzunehmen und in die großen Fußspuren des derzeitigen Amtsinhabers zu treten.
„Memmingen braucht einen Oberbürgermeister ‚von hier - für hier‘"
„Politik, die in Memmingen gemacht wird, trifft uns Bürger in unserem unmittelbaren Lebensumfeld“, erklärt Voigt seine Motivation. „Memmingen braucht einen Oberbürgermeister ‚von hier - für hier‘", meint Voigt und bekräftigt: "Ich kann das, weil ich das will! Ich will das, weil ich das kann!“.
„Keine höheren Gewerbesteuern!“
Einen sachlichen, fairen Wahlkampf will er führen, bei dem die Kompetenz im Mittelpunkt steht, kündigt der FW-Kandidat an. „Es muss sich etwas ändern und es wird sich etwas ändern“, erklärt er auf die Frage, was er in Memmingen bewirken wolle. Was genau das ist, dazu will sich Voigt noch nicht äußern - um voreiligen Spekulationen vorzubeugen. Als Projekte, die er voranbringen will, nennt er die Entwicklung des Bahnhofsareals, die Verkehrsführung am Weinmarkt und die Klinikums-Kooperationen. Außerdem sollen die Stadtteile mehr Gewicht bekommen: "Ich werde auf die Bürgerausschüsse zugehen“, verspricht Voigt. Eines jedoch soll unbedingt so bleiben, wie es ist: Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. „Keine höheren Gewerbesteuern!“, betont er. Die Gewerbetreibenden dürften nicht als "Melkkuh" für das Stadtsäckel fungieren.
Zum Werdegang Gottfried Voigts
Nach der mittleren Reife folgte zunächst eine Ausbildung zum Industriemechaniker. Dann
holte Voigt die Fachhochschulreife nach und absolvierte ein Studium der
Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Logistik an der Fachhochschule Kempten. Nach
seinem Einstieg als Diplom-Betriebswirt (FH) in der Automobilzulieferer-Industrie war
Voigt stets offen für neue berufliche Herausforderungen und sammelte
u.a Erfahrungen in Management und Materialwirtschaft. In der Einkaufsleitung einer
großen Firma fand er eine Aufgabe mit hoher Finanzverantwortung, "die mich bis heute
geprägt hat", so Voigt. Im Jahr 2000 übernahm er die Geschäftsführung der
Kreishandwerkerschaft (KH) Memmingen-Mindelheim und zwei Jahre später auch die der KH
Kempten. 2008 wurde Voigt Geschäftsführer des Verbandes für die Land- und
Baumaschinentechnik Bayern. „Eine Verzahnung in viele politische, regionale und
wirtschaftliche Netzwerke ist mir damit möglich geworden“, erklärte Voigt den
Medienvertretern.
Ehrenamtlich engagierte sich der FW-Kandidat unter anderem viele
Jahre
lang als Leiter in der Jugendarbeit der evangelischen Gemeindejugend
Memmingen.
Seit zwei Jahren gehört er der Fraktion der Freien Wähler im Stadtrat
an, "weil ich mich für andere Menschen in der Heimat einbringen will".
Voigt ist seit 27 Jahren
verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. - Und sonst? "Meine
Leidenschaft ist die Natur und die Jagd" - als echter "Schmotzer" auch
die der Fische im Steinbach. “Am Fischerkönig arbeite ich noch",
schmunzelt Voigt.