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"Nicht lokal, sondern regional denken": Stadt und Landkreis wollen gemeinsam Bildungsregion werden

veröffentlicht am 18.07.2016
Bildungsregion

Bewerbung als Bildungsregion: Ein 55 Seiten starkes Exposé des Landkreises Unterallgäu und der Stadt Memmingen um die Verleihung des Qualitätssiegels „Bildungsregion“ überreichten Landrat Hans-Joachim Weirather und Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger an Dr. Peter Hell von der Regierung von Schwaben. Im Bild (v. li.): Landrat Hans-Joachim Weirather, Richard Steurer (Bezirkskoordinator der Initiative), Dr. Peter Hell, Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger und Stefan Graf (Bayerisches Kultusministerium). Foto: Alexandra Wehr/Pressestelle Stadt Memmingen

Memmingen/Unterallgäu (dl). Es ist in Schwaben einmalig, dass sich eine Stadt und ein Landkreis gemeinsam an der Initiative „Bildungsregion in Bayern“ beteiligen: Nach dem Auftakt im vergangenen Jahr und intensiven Gesprächen in mehreren Arbeitskreisen haben Memmingens Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger und der Unterallgäuer Landrat Hans-Joachim Weirather nun beim Zweiten Dialogforum in Memmingen die Bewerbung um das Qualitätssiegel „Bildungsregion“ an den Leitenden Regierungsschuldirektor Dr. Peter Hell überreicht.

„Die Kooperation zwischen Stadt und Landkreis begrüßen wir ausdrücklich, denn es ist ein Ziel der Bildungsregion, nicht nur lokal, sondern regional zu denken“, betonte Leitender Ministerialrat Stefan Graf vom Bayerischen Kultusministerium. Er informierte, dass bayernweit 70 Landkreise und kreisfreie Städte bei der Initiative mitmachen und etwa die Hälfte das Siegel bereits trage. „In Schwaben sind alle Gebietskörperschaften dabei. Darauf sind wir stolz.“

Schule und Berufswelt enger verknüpfen

„Memmingen und die Gemeinden des Landkreises sind gemeinsam eine wirtschaftlich starke Region. Gemeinsam machen wir uns auch für Bildung stark. Es ist uns wichtig, Schule und Berufswelt enger zu verknüpfen“, betonte Oberbürgermeister Holzinger. In einem umfassenden Prozess wurde die Bewerbung als Bildungsregion im vergangenen Jahr vorbereitet. „Es ist das Ziel und der Grundgedanke der Bildungsregion, Menschen in unterschiedlichen Alters- und Lebenssituationen Bildungsangebote zu vermitteln und damit alle denkbaren Potenziale auszuschöpfen“, erläuterte Landrat Weirather.

Bildung als Standortfaktor

Mehrere Arbeitskreise befassten sich in den vergangenen Monaten unter anderem mit Themen wie schulische und außerschulische Bildungsangebote zu vernetzen, Bildung als Standortfaktor zu begreifen oder jungen Menschen in besonderen Lebenslagen zu helfen. Vertreter verschiedener Einrichtungen lernten sich in den AKs kennen und tauschten Erfahrungen aus. Ein Bildungsnetzwerk entstand, das sich für die Zukunft die Umsetzung von 15 konkreten Projekten zum Ziel gesetzt hat.

Als Vertreterin der jungen Generation formulierte Schülersprecherin Ronja Dobler vom gastgebenden Vöhlin-Gymnasium Erwartungen von Schülern an das Projekt: „Das Berufsleben lernen wir nur in Praktika kennen. Wir wissen nicht, was uns erwartet. Den Sprung ins kalte Wasser möchten wir zwar nicht abgenommen bekommen, aber wir möchten mit anderen ins Wasser springen und vielleicht gesagt bekommen, wie kalt das Wasser wirklich ist.“

Im Herbst könnten Stadt und Landkreis mit einer Zertifizierung als Bildungsregion rechnen, kündigte Richard Steurer von der Regierung von Schwaben an.