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Neuverschuldung für notwendige Investitionen

Unterallgäuer Kreistag berät über Haushalt 2025

veröffentlicht am 24.01.2025
2024-02-07 Aufstockung Lra

Im März wird der Haushalt 2025 für den Landkreis verabschiedet. Foto: Archiv Landratsamt Unterallgäu

Unterallgäu (dl). Die Einnahmen des Landkreises bleiben zwar stabil, doch die Ausgaben steigen auch in unserer Region. Der Etat des Landkreises wird derzeit im Unterallgäuer Kreistag beraten, auch über eine Neuverschuldung für dringend notwendige Inventionen. Beschlossen werden soll der Haushalt dann im März.

Noch in der Jahresrechnung 2024 habe es „nahezu eine Punktlandung“ gegeben, so Kreiskämmerer Sebastian Seefried, wobei der Schuldenstand im Kernhaushalt bei 3,3 Millionen Euro liege. „Ziehen wir hier die Sonderrücklage Schuldentilgung ab, ist unser Kernhaushalt nahezu schuldenfrei“, erklärte Seefried. Landrat Alex Eder ergänzte: „Dieser Moment der Freude ist wohl von kurzer Dauer. Um trotz exorbitant gestiegener Bezirksumlage weiter investieren zu können, wird nun leider wieder eine Neuverschuldung nötig sein.“ Beraten wird über eine Summe von 3,7 Millionen Euro. „Damit würden hauptsächlich Hochbau-Maßnahmen finanziert“, so der Kämmerer.

Höhere Ausgaben

Die Einnahmen des Landkreises 2025 bleiben stabil, jedoch steigen laut Seefried die Ausgaben, insbesondere die Sozialausgaben - sowohl für den Landkreis als auch für den Bezirk. Damit einher gehe eine deutliche Erhöhung der Bezirksumlage um rund 3 Prozent - die Ausgaben steigen dadurch voraussichtlich um 10,5 Millionen Euro auf etwa 58 Millionen Euro (2024: ca. 48 Millionen Euro).

Der Verwaltungshaushalt des Landkreises sieht Einnahmen und Ausgaben in Höhe von rund 214 Millionen Euro vor (2024: etwa 200 Millionen Euro). Im Vermögenshaushalt sind Einnahmen und Ausgaben in Höhe von etwa 29 Millionen Euro eingeplant (2024: 30 Millionen Euro) – rund 23 Millionen Euro davon für Investitionen (2024: rund 26 Millionen Euro).
Der Hebesatz der Kreisumlage soll bei circa 48 Prozent liegen, statt im Vorjahr bei rund 45 Prozent. Damit würde der Landkreis 111,5 Millionen Euro einnehmen (2024: 101 Millionen Euro).

Fokus auf Investitionen

Aus der „Allgemeinen Rücklage“ sollen heuer 111.000 Euro entnommen werden. Damit sinkt diese auf 5,2 Millionen Euro. Die „Sonderrücklage Schuldentilgung“ würde laut Entwurf heuer von 3,3 Millionen Euro auf 1,6 Millionen Euro sinken. „Mit dieser Rücklage, die wir von 2018 bis 2020 aufgebaut haben, konnten wir fast 20 Millionen Euro Schulden tilgen. Damit musste der Landkreis deutlich weniger Zinsen zahlen“, hob Seefried hervor. Nun schlug der Kämmerer vor, das Entschuldungskonzept ein Jahr früher als geplant auslaufen zu lassen. Er plädierte dafür, jetzt die Investitionen hoch zu halten.

Vier Millionen Euro sollen in Gebäude im Landkreis investiert werden, davon allein rund 3,2 Millionen für den Neubau des Schülerwohnheims an der Berufsschul-Außenstelle in Bad Wörishofen. Zudem ist für dieses Jahr ein Planungsansatz von 500.000 Euro vorgesehen für den Beginn der Erweiterung des Landratsamts. Fast drei Millionen Euro will der Landkreis außerdem in seine Kreisstraßen investieren, mit Unterstützung staatlicher Fördergelder. Zu den geplanten Projekten zählt u. a. die Verstärkung des Oberbaus der Kreisstraße MN 16 zwischen Hawangen und Ungerhausen mit Gesamtkosten von 1,6 Millionen Euro, von denen heuer voraussichtlich rund 800.000 Euro anfallen.