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"Neue Wohnformen für Familien mit Kindern schaffen" - SPD Frauen besuchen „Donum Vitae“

veröffentlicht am 16.08.2016
SPD Frauen besuchen „Donum Vitae“

Besuch bei Donum Vitae (vorne, von links): Cilly Mohr, Erika Winterwerb, Verena Gotzes, Barbara von Rom. Dahinter (v.li.): Karin Steck, Johanna Stückle, Rita Häring, Charly Pagany, Markus Kennerknecht, Zettler Barbara und Anne Kraus.


Memmingen (dl). Die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF), Verena Gotzes, hat die SPD Frauen eingeladen, die staatlich anerkannte Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen, „Donum Vitae“ in Memmingen zu besuchen. Eingeladen war auch Markus Kennerknecht, OB-Kandidat von SPD und FDP, der sich bei einem vorangegangenen Besuch bereits ausführlich über die Arbeit und das Anliegen von Donum Vitae informierte.

„Geschenk des Lebens“, die wörtliche Übersetzung von „Donum Vitae“, bestimmt auch das Leitbild des bürgerlich rechtlichen Vereins. Der Verein bietet Schwangerschaftsberatung und Schwangerschaftskonfliktberatung und kümmert sich um die Betreuung und Begleitung von werdenden und erziehenden Eltern.

Barbara Zettler, Leiterin der Einrichtung, informierte über die Arbeit sowie die Entwicklung von Donum Vitae während der letzten 15 Jahre. In der allgemeinen Schwangerschaftsberatung gehe es unter anderem darum, werdenden Eltern, die durch die neue Situation überfordert sind, zu vermitteln, „wie unser Sozialsystem funktioniert“.

Das wichtigste sei die Existenzsicherung (Unterhalt, Miete, Schuldenfalle), so Zettler. Die Leiterin betont, wie wichtig die Zusammenarbeit in den Netzwerken sozialer Einrichtungen wie z.B. Jobcenter, Erziehungsberatung oder Jugendamt ist. „Wir begleiten und beraten, bis die Kinder drei Jahre alt sind, daher sind wir mit manchen Familien seit vielen Jahren in regelmäßigem Austausch und Kontakt“, erklärte Zettler den Besuchern.

Übereilten Entscheidungen vorbeugen

Die pränatale Diagnostik habe sich in den letzten Jahren rasant entwickelt und die Diagnose, dass das Kind behindert zur Welt kommen wird, stürzt schwangere Frauen oft in große Konflikte. In der Konfliktberatung gebe es keine Tabufragen. Die Hauptsache sei, dass die Frau zu der Entscheidung, die sie trifft, stehen kann, erläutert Barbara Zettler. „Wir wollen helfen, dass die Frau mit sich selbst ins Reine kommt und keine übereilte Entscheidung trifft.“

Verena Gotzes, selbst seit 40 Jahren im Rollstuhl, stimmt zu: „Wichtig ist die neutrale Beratung, dass Wege aufgezeigt werden und die Eltern ein Wahlrecht haben. In der Inklusion hat sich viel getan und die Förderprogramme haben sich gut entwickelt“.

Seit einigen Jahren bietet „Donum Vitae“ auch Workshops zur Sexualpädagogik, in den Schulen an. Viele Anfragen kommen aktuell aus den Mittelschulen.

"Städtischer Zuschuss wäre hilfreich"

„Auf kommunaler Ebene wünsche ich mir den Mut, besondere Wohnprojekte anzugehen, neue Wohnformen für Familien mit Kindern zu schaffen", erklärte die Leiterin auf die Frage Verena Gotes nach ihren Wünschen für die Zukunft. Für die Einrichtung, die einen Eigenanteil von 20.000 Euro pro Jahr aus Eigenmitteln erwirtschaften muss, wäre ein freiwilliger Zuschuss seitens der Kommune sehr hilfreich.

Verena Gotzes bedankte sich für das ausführliche und offene Gespräch und betont: „Wir SPD-Frauen setzen uns nach Kräften für die Gesellschaft, für die Memminger Bürgerinnen und Bürger ein, um die gewünschten Ziele zu verfolgen und nachhaltig umzusetzen.“

„Durch meine Besuche bei ähnlichen Einrichtungen, setzt sich für mich ein Bild zusammen, das deutlich macht, wo es klemmt“, sagte Markus Kennerknecht. In Gesprächen mit Müttern und werdenden Müttern erfuhr er viele Sorgen, Probleme und Schwierigkeiten der Frauen im Alltag. Besonders der Wiedereinstieg ins Berufsleben werde den Müttern schwer gemacht, so der OB-Kandidat. Unflexible Arbeitszeiten, zu wenig Kindergärtenplätze und auch Vorurteile von Arbeitgeber/innen erschwerten vielen Frauen den Wiedereinstieg.