Markus Ferber (5. von links) mit dem Team von enerix Memmingen, nachdem er sich mit Geschäftsführer Roman Choreny (6. von links) ausführlich ausgetauscht hat. Foto: Svenja Gropper
Memmingen (sg). Europa hat das bekannte Ziel, bis 2050 klimaneutral zu sein. Einen großen Beitrag dazu leisten regionale Fachbetriebe für Photovoltaikanlagen wie enerix. Der Ingenieur, CSU- und Europa-Politiker Markus Ferber hat sich mit enerix-Geschäftsführer Roman Choreny über die aktuelle Situation und Forderungen der Energieunternehmen an die Politik ausgetauscht.
„Die Zukunft ist ein privater Haushalt, der in der Energieversorgung autark ist“, bestärkt Ferber die Ausrichtung von enerix. Mit autarken Privathaushalten könnten nicht zuletzt die Netze entlastet werden, was eine Erleichterung für die Industrie bedeute. Bei den Stromnetzen blickt Ferber über Deutschland hinaus und betont, dass diese europäisiert werden müssten. Bisher komme beispielsweise durch Frankreich kein Solarstrom aus Spanien nach Deutschland, weil Frankreich seine Netze nicht zur Verfügung stelle. Die Energie-Infrastruktur müsse in Deutschland und ganz Europa umgerüstet werden, sagt Ferber. Dazu gehöre neben Stromnetzen auch die Umrüstung von Gas- auf Wasserstoffleitungen.
Bisher habe es zentrale Stromerzeugung und eine dezentrale Versorgung gegeben. In Zukunft müsse dies durch viele dezentrale Einspeisungsstellen mit einer dezentralen Versorgung ersetzt werden, in Deutschland und allen anderen europäischen Ländern ebenso. Dafür seien gemeinsame Netze, eine - besonders von China - unabhängige Produktion von Modulen und Bauteilen sowie die Diversifizierung der Stromanbieter notwendig, so Ferber. Der Ende April verabschiedete „Net-Zero Industry Act“ ist auf europäischer Ebene ein Schritt in diese Richtung. Damit sollen Schlüsselbranchen im Energiebereich besonders gefördert und zudem statt Konkurrenz mehr Kooperation auf dem Weg zur Klimaneutralität 2050 in den EU-Mitgliedstaaten erreicht werden.