
Memmingen (as/dl). Tief betroffen waren die Mitglieder des Naturheilvereins Memmingen von den Auswirkungen der Ebola-Epidemie auf die westafrikanischen Staaten Liberia, Guinea und Sierra Leone. Und so fand sich auch rasch eine Helfergruppe innerhalb des Vereins, die sich im Oktober letzten Jahres entschloss, Spenden für Liberia, das am stärksten betroffene Land, zu sammeln. Nun konnten 4.700 Euro an die Kaufbeurer Hilfsorganisation "humedica" übergeben werden.
Von Anfang an war klar, wem man die Gelder zur Weiterleitung in das Ebolagebiet anvertrauen wollte: "humedica" in Kaufbeuren ist eine Allgäuer Organisation, deren Zuverlässigkeit und unermüdlicher Einsatz in Krisengebieten weit über die Grenzen des Allgäus bekannt ist. Ein großes Plus ist auch, dass bei humedica wenig Spendengelder in Verwaltungsabläufe fließen. „Wir würdigen die Arbeit von humedica zutiefst und werden auch weiterhin Spenden sammeln“, erklärte Christiane Wilhelm, die gemeinsam mit ihrem Co-Vorsitzenden Matthias Ressler die Spende nun offiziell in der Geschäftsstelle des Naturheilvereins an Steffen Richter, Pressesprecher von humedica e.V., übergab.
Insgesamt kamen 4.700 Euro zusammen - aus privaten Spenden von Vereinsmitgliedern und dank der Initiative einer Gruppe von zehn fleißigen Frauen, die auch dieses Jahr wieder für den Weihnachtsbasar hunderte von Stunden gestrickt und gehäkelt, Aquarellbilder und Töpferwaren hergestellt und viel Weihnachtliches gebacken hatten.
"Das Problem ist noch lange nicht gelöst"
Ebola, von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum internationalen Gesundheitsnotfall erklärt, spiele mittlerweile in den Nachrichten nur noch eine untergeordnete Rolle, bedauerte Steffen Richter, „aber das Problem ist existenziell und noch lange nicht gelöst“. Da die Seuche nicht eingrenzbar sei, sei eine Prognose über den weiteren Verlauf unmöglich.
Seit September 2014 engagiert sich "humedica" mit den gemeinsamen Partnern der Organisation Medical Teams International und dem Gesundheitsministerium der liberianischen Regierung, unterstützt vom Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland, in Liberia. "humedica" unterstützt Liberia mit medizinischen Hilfsgütern wie Schutzkleidung, Desinfektionsmitteln und Infusionen und leitet die Hilfskräfte vor Ort an „Das beginnt beim richtigen An- und Ausziehen der Schutzanzüge“, erklärt Richter.