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Musik live aus Berlin in Memmingen

Ein besonderes Konzerterleben im Cineplex

veröffentlicht am 18.06.2023
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Grafik: Berliner Philharmoniker

Memmingen (sg). Im Rahmen der Reihe „Konzerte im Kino“ im Cineplex Memmingen spielten die Berliner Philharmoniker ihr Sommerkonzert mit Werken von Schumann, Bartók und Tschaikowsky. Mit Stückeinführungen und Backstage-Einblicken, einem gefeierten Dirigenten sowie virtuosen Interpreten war der Abend ein voller Musikgenuss.

Unter Leitung des 87-jährigen Dirigenten Zubin Mehta, der unter tosendem Beifall mit vorsichtigen, langsamen Schritten das Podium erklomm, spielten die Berliner Philharmoniker vor vollem Haus sowie übertragen auf zahlreiche Kinoleinwände Robert Schumann, Genoveva op. 81: Ouvertüre, Béla Bartók, Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 Sz 95 sowie die Symphonie Nr. 4 f-Moll op. 36 von Peter Tschaikowsky.

Yefim Bronfman, leidenschaftlich am Klavier in Bartóks Musik versunken, führte vom ersten Takt das Klavier mit kraftvollen, virtuosen Skalen an. Mal solistisch, mal im Kontra-Part mit den Bläsern, mal untermalt von den Streichern, ist das Klavierkonzert ein gewaltiges perpetuum mobile, das kaum enden will und Bronfman keine Verschnaufpause gönnt. Die schnellen, eher unruhigen Solostellen des Klaviers werden komplementiert vom Orchester, das dem Stück die nötige Ruhe verleiht. Nicht viele können dieses Klavierkonzert wie Bronfman spielen, erzählte Mehta den Kinobesuchern in einem Interview hinter die Kulissen.

Im zweiten Teil nach der Pause ertönte Tschaikowskys Vierte Symphonie, ein Schicksalswerk, das er in einer der schwersten Zeiten seines Lebens komponierte, wie der Kino-Zuschauer in der Stückeinführung erfuhr. Tragik, Dramatik, Melancholie, aber auch Hoffnung, Freude und Glück sind darin abgebildet. Dabei hat Tschaikowsky, obwohl unüblich für eine Symphonie, auch Elemente seiner bekannten Ballettstücke wie Schwanensee oder Nussknacker darin eingebracht. Wehmut, Sehnsucht und eigene Lebensträume kommen beim Zuhören unweigerlich auf.

Am Ende war man auch im Kino versucht mitzuklatschen und in die Standing Ovations einzufallen, die in der Berliner Philharmonie aufbrausten und Musiker und Dirigent für dieses Sommerkonzert belohnten.