Bad Hersfeld/Memmingen (dl). Nach der Europameisterschaft vor vier Wochen hat sich Tommy Kunert gemeinsam mit seinem Beifahrer Markus Eibl nun auch den Titel bei der Deutschen Meisterschaft gesichert. Der 44-jährige Memminger ist damit zum elften Mal Deutscher Meister.
Es war kurz nach 23 Uhr, als Tommy Kunert im hessischen Bad Hersfeld gemeinsam mit Markus Eibl die Ziellinie überquert und damit die Krone auch auf nationaler Ebene in der Gespannklasse vor 1500 Zuschauern zurückerobert hatte. Was den elften Titel für den Memminger bedeutete - zuletzt gelang ihm dies 2009.
Bis zum Gesamtsieg des Memminger Gespanns mußte jedoch lange gezittert werden - zunächst sah das AMC Memmingen-Duo Kunert/Eibl nach drei gewonnenen Vorläufen und dem Sieg im ersten Halbfinale wie der sichere Sieger aus. Das Finale der vier Punktbesten hatte es dann aber in sich:
Kunert startete innen, neben ihm Brandhofer, dann Marco Hundsrucker / Nicole Balz und Markus Venus / Markus Heiß. Doch schon in der ersten Kurve war Schluss, nachdem Venus/Heiß spektakulär stürzten und im Wiederholungslauf nicht mehr starten konnten. Dort kam dann Brandhofer besser aus der Kurve - und Kunert hatte das Nachsehen.
Die dadurch entstandene Punktgleichheit machte ein Stechen notwendig - in dem grandiosen Entscheidungslauf spielten Kunert/Eibl dann ihre ganze Routine aus und ließen ihre Gegner nach einem überraschenden Überholmanöver hinter sich: „Wenn du mal da vorne bist, ist es schwer zu überholen“, sagte Kunert später. Diese Erfahrung bestätigte auch der geschlagene Brandhofer anerkennend: „Wir haben ihn im Endlauf ausgetrickst. Im Stechen hat es Tommy uns dann brutal zurückgezahlt.“ Kunert, der sich vor vier Wochen schon den EM-Titel sicherte und damit mit zehn gewonnenen Europameisterschaften mit dem bisherigen Rekordhalter Onderka gleichzog, freute sich über seine elfte Deutsche Meisterschaft in der persönlichen Titelsammlung: „Titel sind immer schön. Es war in Bad Hersfeld aber auch nicht leicht. Hut ab: Die Jungs fahren verbissen und schnell. Es wird immer schwerer, zu gewinnen.“