Von Wolfgang Radeck
Memmingen. Es sind zwar Ungetüme, aber nur Maschinen auf vier Rädern und keine Monster. Drei Fahrzeuge mit einem Gewicht von jeweils rund 21 Tonnen rollen momentan durch das Unterallgäu und entsprechende Waldgebiete, um seismische Messungen vorzunehmen. Seit wenigen Tagen wird in einem Gebiet zwischen Memmingen, Mindelheim und Babenhausen auf einer Gesamtfläche von etw 160 Quadratkilometern der Boden nach dem „Schwarzen Gold“ abgesucht - bis Ende 2011 sollen diese Messungen abgeschlossen sein.
Bis dahin werden die etwa 90 Mitarbeiter der Firma „Rhein Petroleum“ unzählige Daten sammeln - das wichtigste Instrument dabei sind eben die monströs anmutenden Fahrzeuge. Mittels Vibrationen werden schwache seismische Schwingungen erzeugt, die wiederum über Geophone (Messen die Schwingungen im Boden) gemessen und zentral gesammelt werden. Letztendlich entsteht eine 3-D-Seismik (ein dreidimensionales Bild), mit dem die geologischen Strukturen räumlich dargestellt werden können.
Die Experten versprechen sich davon eine höhere „Trefferquote“ bei den Bohrungen. Zudem schont das Verfahren die Umwelt, wie Rhein Petroleum Geschäftsführer Dr. Michael Suana erklärt: „Mit der 3-D-Seismik können wir die Ölvorkommen genauer abbilden und können daher ziemlich genau anbohren, was die Eingriffe in die Natur reduziert.“
Überhaupt sind die Praktiken deutlich umweltschonender geworden. Waren frührer unzählige Bohrtürme notwendig, sind es heute Pumpstationen, die nicht unmittelbar über dem Ölfeld platziert sind. Neben dem Umweltgedanken möchte das Unternehmen den Kontakt zu den Anliegern und Nutzern sowie das gesamte Projekt weiter positiv und transparent gestalten.
Weitere Informationen gibt es im Projekt- und Informationsbüro (zwischen 8 und 19 Uhr) in der Schlößlestraße 1 in Erkheim. Oder hier