Bad Grönenbach (sg). Den Tag der offenen Tür im Kinderhospiz St. Nikolaus in Bad Grönenbach haben viele Besucher genutzt, um unter anderem auch das im März dieses Jahres fertig gestellte Haus der Begegnung kennen zu lernen.
Zum zweiten Mal fand dieses Jahr ein gut besuchter Tag der offenen Tür im Kinderhospiz St. Nikolaus in Bad Grönenbach statt. Pflegekräfte führten durch das stationäre Kinderhospiz und stellten die Kinderhospizarbeit ausführlich vor. Beim Betreten fällt sofort auf: Das Kinderhospiz ist bunt, familiär und bietet eine vertraute, heimelige Atmosphäre mit offenem Konzept zwischen Zimmern für die Kinder und Zimmer für Eltern und Geschwister. Ein multiprofessionelles Team aus Pflegekräften, einem psychosozialen Team, einer Seelsorgerin, einem Team für die Hauswirtschaft und Therapeuten gestaltet den Alltag im Kinderhospiz. Im Fokus ist dabei die Familie (die erkrankten Kinder und Jugendlichen, Eltern, Geschwister), die auf einem oft langjährigen Weg der Erkrankung begleitet wird. Meist kommt sie einmal im Jahr ins Kinderhospiz. Ein Musikraum, ein Trampolin, ein Schwimmbad, ein Essbereich, viele Spiele und ein Garten mit Spielplatz sowie Gemeinschaftsaktionen bieten den Familien während des Aufenthaltes zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten.
Eindrucksvoll sind die Fahnen, die den Flur säumen. Sie wurden von den Familien selbstgenäht, sind bunt und tragen Namen, Geburtstag und zum Kind passende Symbole. Stirbt ein Kind, kommt die Fahne mit einem Abschiedsritual in den Fahnengarten und ist dort Wind und Wetter, dem Kreislauf der Natur, ausgesetzt wird. Dieser Fahnengarten ist zugleich Erinnerungsort für Familien, die sich auch nach dem Tod des Kindes jährlich zu einer Erinnerungsfeier treffen.
Das gegenüberliegende Haus der Begegnung wurde im März 2022 fertig gestellt. Es gehört wie das Kinderhospiz St. Nikolaus zum Süddeutschen Kinderhospiz-Zentrum. Dort gibt es u.a. Seminarräume, eine Kreativ-Werkstatt und einen Turnraum. In dem Haus der Begegnung finden Treffen für Geschwistergruppen und Trauergruppen für verwaiste Eltern sowie Ausbildungen zur ehrenamtlichen Kinderhospizbegleitung statt.