
Oberbürgermeister Manfred Schilder und Staatsminister Dr. Marcel Huber bei einem Rundgang von Tisch zu Tisch im Gespräch mit „Bürgergutachtern“. Foto: Alexandra Wehr/ Pressestelle Stadt Memmingen
Bayern/Memmingen (dl). Mit einer Bürgerkonferenz in Memmingen startete die Bayerische Staatskanzlei eine Reihe von bayernweiten Veranstaltungen, in deren Rahmen in den kommenden Monaten ein Bürgergutachten „2030.Bayern, Deine Zukunft“ erarbeitet werden soll. Rund 30 Bürger beschäftigten sich zwei Tage lang mit Themen wie "Familie", "politische Kultur", "gesellschaftlicher Zusammenhalt" und "Chancen überall im Land".
Zum Auftakt am Samstagvormittag in der Memminger Stadthalle begrüßte Dr. Marcel Huber, Leiter der Staatskanzlei und Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Sonderaufgaben, die rund 30 Memminger Bürgerinnen und Bürger, die zwei Tage lang gemeinsam nachdenken, diskutieren und Bedürfnisse der Menschen in Bayern benennen sollen. „Mitreden, sich einbringen, mitmischen“, beschrieb Staatsminister Huber die Aufgabe der „Bürgergutachter“.
Oberbürgermeister
Manfred Schilder dankte den Teilnehmer/innen, die sich zur Verfügung
gestellt haben und in dieser Form der Bürgerbeteiligung den politischen Prozess
mitgestalten. „Es geht darum, wie Bayern im Jahr 2030 aussehen soll. Was Sie
einbringen, wird Eingang in die Politik finden“, erläuterte Schilder. Die
Bürgergutachter erarbeiten gemeinsam Gestaltungsaufgaben für die
Staatsregierung. Als Regionalexperten stehen ihnen in Memmingen Altoberbürgermeister
Dr. Ivo Holzinger und Raphaela Streng, Leiterin der Freiwilligenagentur
Schaffenslust, bei Fragen zur Seite.
„Die Memminger waren damals schon mutige Leute"
Memmingen
sei als Ort für den Auftakt zu den regionalen Bürgerkonferenzen in Bayern
besonders geeignet, betonte Staatsminister Huber und erinnerte an die Abfassung
der Zwölf Bauernartikel von 1525. „Die Memminger waren damals schon mutige
Leute. Die Bauern haben der Obrigkeit gezeigt, was die Menschen brauchen und
haben Freiheitsrechte gefordert.“ Auch heute gehe es darum, Bayern
voranzubringen. Als Themenbeispiele, mit denen sich die Bürgergutachter
beschäftigen, nannte Huber Familie, politische Kultur, gesellschaftlichen Zusammenhalt und Chancen
überall im Land. „Lebensverhältnisse im ländlichen Raum wollen wir gleichwertig
machen, nicht gleichartig, das ginge nicht, aber gleichwertig“, beschrieb Huber
ein Ziel.
500 zufällig ermittelte Bürger eingeladen
500 zufällig ermittelte Bürgerinnen und Bürger wurden eingeladen, beschrieb Dr. Margit Aufterbeck-Martin vom Münchner IFOK-Institut, die Vorbereitungen der Bürgerkonferenz. Aus den Rückmeldungen wurden Personen ausgewählt, die einen Querschnitt der Gesellschaft bilden. Alle Altersgruppen ab 18 Jahren sind vertreten, Frauen und Männer, eine junge Mutter mit einem fünf Monate alten Baby, ein Mann mit Migrationshintergrund, Senioren. „Es geht um die Fragen: Wo steht Bayern? Was läuft gut, was kann besser werden? Wo wollen wir hin?“, beschrieb Projektleiterin Aufterbeck-Martin. Nach acht regionalen Bürgerkonferenzen, die an den kommenden Wochenenden in Bayern stattfinden werden, gebe es eine digitale Bürgerkonferenz im Internet, an der jeder teilnehmen kann, beschrieb Aufterbeck-Martin weiter.
Das
Bürgergutachten soll im kommenden Jahr an den Ministerpräsidenten übergeben
werden. Im Jahr 2018 wird in Bayern das
Doppeljubiläum 200 Jahre Bayerische Verfassung und 100 Jahre Freistaat Bayern
gefeiert.
Weitere Informationen zum Bürgergutachten gibt es im Internet unter:
www.2030-deine-zukunft.bayern/bayern/de/home
www.wir-feiern.bayern