Memmingerberg (sg). Alois Berger, Gründer der Berger Gruppe, hat in den letzten Tagen seinen 90. Geburtstag gefeiert. Eine Vielzahl von Gästen aus Politik, Kirche, Wirtschaft, Vereinen und Mitarbeiter der weltweiten Berger-Werke haben es sich nicht nehmen lassen, dem Jubilar dabei auch für sein eindrucksvolles Lebenswerk zu gratulieren.
Der 90-Jährige freute sich über die vielen Gäste und blickte in seiner Rede auf ein langes, ereignisreiches, erfolgreiches Leben zurück. Mit Humor und Stolz, aber dennoch sehr bodenständig, berichtete Berger über seine Anfänge in Altisried, wo er nach der Vertreibung aus Böhmen mit seiner Familie ankam. Er sei ein sehr guter und wissbegieriger Schüler mit guten Noten gewesen. Bei der Suche nach einer Lehrstelle wurde er als Flüchtlingskind zunächst von vielen sofort abgelehnt, fand schließlich aber einen Platz in der Ottobeurer Schraubenfabrik. Er habe sich nichts gefallen lassen und sich durchzusetzen gewusst. Mit 18 Jahren durfte er in einer Außenstelle in Babenhausen schon Personal einstellen – die Frauen ganz klar nach Schönheit, berichtete Berger mit einem Augenzwinkern. Dort lernte er auch Edith kennen, mit der er seit über 70 Jahren gemeinsam durchs Leben geht. „Ein großes Glück war Edith und dass ich diese Frau geheiratet habe“, betonte er.
Verhandlungsgeschick
1955 fand Berger in Kaufbeuren-Neugablonz eine 105 Quadratmeter große Werkstatt. Das war die Geburtsstunde der Berger Gruppe, die heute der weltweit größte Hersteller von Präzisionsteilen ist und über 2.400 Mitarbeiter in 11 Werken beschäftigt. „Wir haben Teile gemacht, die sonst keiner gemacht hat und auch keiner für möglich gehalten hat“, beschrieb Berger die Zeit in Kaufbeuren, die am Anfang auch ein „großer Kampf“ gewesen sei. Er habe keinen Pfennig mehr gehabt, nachdem er Werkstatt und Grundstück gekauft habe. Durch Verhandlungsgeschick habe er schließlich Maschinen und einen Kredit bekommen.
90.000 Bäume zum 90. Geburtstag
Alois Berger habe viel Glück im Leben gehabt, das wolle er weitergeben, so Peter Förg, Vorstand der Edith & Alois Berger Stiftung. Unter anderem setzt sich die Stiftung für die Aufforstung von Bäumen in Uganda ein. Zum 90. Geburtstag sollen dort 90.000 Bäume gepflanzt werden und ein „Edith & Alois Forest“ entstehen.