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MeWaiKi hilft Waisen und Witwen in Tansania

Projekt des evangelischen Dekanats Memmingen sucht weitere Unterstützer

veröffentlicht am 17.09.2021
MeWaiKi

Das Bild zeigt Schulkinder einer Primary School am Kilimandscharo. Foto: privat

Memmingen (as). Große Armut, Corona und eine Flutkatastrophe: Die Menschen in Tansania haben es nicht leicht. Zudem sind 1,6 Millionen Einwohner in dem ostafrikanischen Land HIV-positiv, viele Kinder wachsen ohne Eltern auf. Das spendenfinanzierte Hilfsprojekt „Memmingen hilft Waisenkindern am Kilimandscharo“ (MeWaiKi) des evangelisch-lutherischen Dekanats Memmingen ist überlebenswichtig und sucht ständig weitere Unterstützer. Die Lokale sprach mit dem 1. Vorsitzenden des Vereins, dem evangelischen Dekan Christoph Schieder, und seinem Stellvertreter Eberhard Westhauser über das Projekt.

Als die Memminger Pfarrersfamilie Burkhardt, die damals noch am Fuß des Kilimandscharos lebte, 2003 einen afrikanischen Waisenjungen bei sich aufnahm, ahnte sie noch nicht, dass sie den Grundstein für ein großes und nachhaltiges Projekt gelegt hatte. MeWaiKi ist mittlerweile mit einem jährlichen Volumen von etwa 100.000 Euro das größte Dekanatsprojekt der bayerischen ev. Landeskirche. Das Evangelisch-Lutherische Dekanat Memmingen ist seit 2011 deutscher Partner des Witwen- und Waisenprojekts mit dem einheimischen Namen HuYamWi im Norden Tansanias. In der Region am Kilimandscharo sind mittlerweile 60 Kirchengemeinden eingebunden, die das Hilfsprojekt aus ihrer Kollekte so gut es geht mitfinanzieren. Im Laufe der Jahre wurden über 5.000 Kinder und Jugendliche unterstützt, die größtenteils durch AIDS ihre Eltern verloren haben.

Fieldworker vermitteln Hilfsmaßnahmen

Sogenannte Fieldworker, geschulte ehrenamtliche Mitarbeiter der Kirchengemeinden vor Ort, sorgen dafür, dass die Unterstützung dort ankommt, wo sie gebraucht wird. Regelmäßig besuchen sie alle Waisen und Halbwaisen, die beim noch lebenden Elternteil, bei Verwandten oder Nachbarn wohnen, fragen nach ihren Bedürfnissen und notieren, welche Hilfsmaßnahmen erforderlich sind. Das können Dinge des täglichen Lebens sein wie Matratzen und Decken, aber auch medizinische oder materielle Hilfen, mit denen zum Beispiel Schulbücher und -uniformen der Waisenkinder finanziert werden können.

Die Fieldworker suchen und vermitteln auch Ausbildungen in geeigneten kleinen Handwerksbetrieben, denn die Azubis in Tansania müssen für ihre Ausbildung bezahlen. Wichtige Hilfsmaßnahmen sind Einkommen generierende landwirtschaftliche Kleinprojekte, so werden Witwen oder Familien, die Waisenkinder aufgenommen haben, Nutztiere wie Ziegen oder Hühner zur Verfügung gestellt. „Landwirtschaft ist der wesentliche Schlüssel zur Existenzsicherung. Das langfristige Zeit von MaiWiKi ist, dass die Menschen auf eigenen Füßen stehen können“, erklärt Dekan Schieder.

"Ich bin keine Last, sondern ein Geschenk“

Begeistert erzählt Eberhard Westhauser vom monatlichen Waisentreffen in der Kirchengemeinde mit Studenten der Luth. Bibelschule Mwika. Hier gibt es biblische Geschichten, Spiele und Sport. Vor allem aber können sich die Kinder hier einmal richtig satt essen, denn Grundnahrungsmittel wie Reis sind keineswegs an der Tagesordnung in Tansania. Das Wichtigste aber ist: „Sie erfahren Wertschätzung, den Kindern wird klar: Ich bin keine Last, sondern ein Geschenk“, verdeutlicht Westhauser.

Flutkatastrophe im Mai 2020

Mewaiki gewann im Mai 2020 traurige Popularität, als die Region am Kilimandscharo von einer heftigen Flutkatastrophe heimgesucht wurde. Viele Häuser wurden hinweggefegt und das Ackerland verwüstet. Zusätzlich stellt Covid 19 für die Menschen in dem ostafrikanischen Land eine große Bedrohung dar, berichtet Eberhard Westhauser, der fast jedes Jahr vor Ort ist. Aufgrund mangelnder Ernährung sind die Menschen leichtes Opfer für den Erreger, Hunderte sind gestorben. In gewissem Sinne leiden die Menschen doppelt an Corona, denn auch die Spenden aus Deutschland gingen zurück, da der jährliche MeWaiKi Tag und weitere öffentlichkeitswirksame Aktionen im letzten Jahr coronabedingt ausfallen musste, erklärt Dekan Christoph Schieder.

Förderverein MeWaiKi

Der 2017 gegründete Förderverein unterstützt die Region am höchsten Berg Afrikas durch Aktionen, Werbung und Reisen in das Land. „Die Reisenden sind Multiplikatoren für unser Projekt, denn die Leidenschaft für Land und Leute ist schnell entfacht“, weiß Westhauser nicht zuletzt aus eigener Erfahrung zu berichten. Etwa hundert Mitglieder zählt der Förderverein bereits.

Nähere Infos gibt es auf www.mewaiki.de

MeWaiKi freut sich über jede Spende unter “Mission EineWelt” bei der Ev. Kreditgenosschaft Kassel:

IBAN: DE12 5206 0410 0001 0111 11

BIC/SWIFT: GENODEF1EK1

Verwendungszweck: “MeWaiKi”

Förderverein MeWaiKi

Der Vorstand des Förderereins (v.li.): Eberhard Westhauser, Johannes Pfluger, Pauline Vogt, Christoph Schieder und Petra Schmolinsky. Nicht auf dem Bild: Katharina Funk.