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Memminger Amok-Lauf: Täter hat über 70 Schüsse abgegeben

veröffentlicht am 30.05.2012

Einsatzkräfte am Sportplatz in Steinheim, nachdem der Täter aufgegeben hatte. Foto: DLZ

Memmingen (dl). Nach dem Amok-Alarm an der Lindenschule in Memmingen vor einer Woche werden immer mehr Details bekannt. So hat der 14-jährige Täter über 70 Schuss auf dem Sportplatz in Steinheim abgeben. Zwölf davon gingen in Richtung der eingesetzten Beamten.

Das ist das Ergebnis der Spurensicherungsmaßnahmen, bei der auch ein spezieller 3D- Laserscanner des Bayerischen Landeskriminalamtes zum Einsatz kam. Bei einer Durchsuchung des Elternhauses gestern Abend wurden insgesamt 37 Waffen, darunter 12 erlaubnispflichtige Lang- und 15 erlaubnispflichtige Kurzwaffen, sichergestellt und abtransportiert. Hintergrund war, dass der Vater des Jungen zwar eine Erlaubnis für die Waffen hatte, die Stahltüre des Waffenlagerraums aber keine ausreichende Schutzklasse gehabt habe. Daher wurde eine zuvor erteilte Genehmigung zur Waffenaufbewahrung sofort widerrufen.

Mit drei Waffen war der 14-jährige vor einer Woche in seine Mittelschule, die Lindenschule, in Memmingen gegangen. Dort hatte er in der Mensa einen ersten Schuss abgegeben. Zweifelsfrei steht inzwischen fest, dass die drei Waffen aus dem Besitz des Vaters stammen. Der Jugendliche hatte ein elektronisches Zahlenschloss an dem Tresor manipuliert, in dem der Schlüssel für die „Waffenkammer“ aufbewahrt wurde. Der Jugendliche macht derzeit keine Angaben zum Sachverhalt, weshalb seine Motivlage weiterhin ungeklärt ist. Bei der Vorführung des Jungen vor dem Haftrichter erließ dieser Unterbringungsbefehl wegen versuchten Totschlags zum Nachteil von mehreren Polizeibeamten. Auch jetzt befindet er sich noch in einer jugendpsychiatrischen Einrichtung.