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Memminger AfD positioniert sich am rechten Rand

Zahlreiche Gegendemonstranten bei Besuch Höckes in der Stadthalle

veröffentlicht am 12.07.2021
Besuch Bernd Höcke

Über 400 Menschen demonstrierten in der Grimmelschanze gegen den Besuch Höckes in der Stadthalle. Foto: dl

Memmingen (dl). Nicht zum ersten Mal zeigt die Memminger AfD rund um ihren Führer, Christoph Maier, ihre rechts-nationale Gesinnung und positioniert sich am faschistisch-völkischen Rand des politischen Spektrums. Nun lud sie zum Wahlkampfauftakt den Thüringer Faschisten Bernd Höcke in die Memminger Stadthalle ein.

Dagegen erhob sich in der „Stadt der Freiheitsrechte“ erheblicher Widerstand. Bereits im Vorfeld erklärte der Memminger Stadtrat, dass Höcke in Memmingen nicht willkommen sei (wir berichteten). Am Samstagnachmittag versammelten sich dann über 400 Gegendemonstranten hinter der Stadthalle und auf dem Marktplatz, um gegen den Besuch Höckes zu demonstrieren. Die Polizei war mit geschätzt 30 Mannschaftswagen und 200 Beamten vor Ort und sperrte weite Teile der Innenstadt ab.

Die demokratischen Parteien bauten in der Grimmelschanze kleine Infostände auf und zahlreiche Redner, auch aus anderen „Bündnissen gegen Rechts“, drückten ihren Unmut gegen den Besuch Höckes aus. Regina Leenders, SPD-Bundestagskandidatin und Juso-Vorsitzende beispielsweise sprach von Höcke als einem „Wolf, der bewusst auf den Schafspelz verzichtet“. Der Auftritt Höckes ist ihrer Meinung nach Teil einer Propagandaoffensive und die Memminger AfD zeige damit eindeutig „wo sie sich politisch einsortiert“.

"Tief braune Gesinnung“

Leenders griff in ihrer Rede auch Christoph Maier scharf an, der im Vorfeld das Landestheater Schwaben als „linksradikal unterwanderte Institution“, die Besucher des Theaters gar als „linksradikales Publikum“ bezeichnete. Cemal Bozoglu, Landtagsabgeordneter der Grünen und Bürgerbeauftragter für Asyl und Migration, sprach in seiner Rede von einer „tief braunen Gesinnung“ bei Maier und Höcke.

Der „Flügel“ habe sich nicht aufgelöst, sondern befinde sich in der Stadthalle in Memmingen. Er dominiere die bayerische AfD und etabliere sich als der parlamentarische Arm des Rechtsextremismus. Bozoglu forderte in seiner Rede, dass die bayerische AfD vom Verfassungsschutz beobachtet werden muss. Obwohl auch einige vermummte Linksautonome unter den Gegendemonstranten zu sehen waren, verliefen die Proteste laut Aussage der Polizei, „weitgehend friedlich“.