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„Memmingen – Quo vadis?"

Neujahrsempfang des Christlichen Rathausblocks (CRB)

veröffentlicht am 10.01.2018

Memmingen (as). Die Diskussion um Neubau oder Sanierung der Bäder hat in Memmingen bereits Tradition. Auch beim Neujahrsempfang des Christlichen Rathausblocks (CRB) nahm das Thema breiten Raum ein. Stadtrat Helmut Barth sprach sich gegen „teure Sanierungen des Hallen- und Freibades mit ungewissem Erfolg“ aus und plädierte für ein neues Bad, allerdings nicht am jetzigen Freibad-Standort. Aus Platzgründen wesentlich besser geeignet sei ein Neubau westlich von Eishalle und Fußball-Stadion (gegenüber von Möbel Wassermann).

Stadtrat Helmut Barth plädiert für ein neues Bad gegenüber von Möbel Wassermann. Fotos: Sonnleitner (dl-Archiv)

Unter dem Motto „Memmingen – Quo vadis“ äußerte sich CRB-Fraktionschef Wolfgang Courage zu zahlreichen weiteren Themen der aktuellen Stadtpolitik. Memmingen als wachsende Stadt habe "Herausforderungen in hohem Maß" zu meistern. Bizarr sei, dass viele öffentliche Einrichtungen trotz eines gut gefüllten Stadtsäckels teils massive Mängel und Schäden aufwiesen.

Entsprechend lang war seine To-do-Liste in punkto Sanierungen: Mindestens 1,5 Millionen müsse die Stadt bis 2020 in die große Sanierung des Welfenhauses stecken. Im Zuge einer Renovierung attraktiver zu gestalten seien die Parkhäuser in der Innenstadt.

Generalsanierungen stünden an für die Edith-Stein-Schule und das BBZ Jakob Küner. "Deutlichen Sanierungsstau" konstatierte Courage auch für die Turnhallen der Bismarck- und der Elsbethenschule. Auch die Reichshainturnhalle und -schule „warten auf Generalsanierung oder Abbruch und Neubau“.

CRB-Fraktionschef Wolfgang Courage benannte den "Reigen anstehender Aufgaben".


Bahnhofsquartier und Bürgerbüro

Städtebaulich drängte Courage unter anderem darauf, dass das Bahnhofsquartier "nach Monaten der Stillstands nun endlich wieder Fahrt aufnimmt". Außerdem gehöre Geld für das Bürgerbüro in den Haushalt 2018, denn diese bürgerfreundliche Idee solle keine "leere Wahlkampfhülse" bleiben.

Memminger Klinikum und Ikea

Vor großen infrastrukturellen Maßnahmen stehe auch das Memminger Klinikum. In diesem Zusammenhang begrüßte Courage den vertieften Austausch mit den Krankenhäusern des Landkreises. Allerdings habe sich deren tiefergehende Nutzung in einem „ausgeklügelten medizinischen Konzept“ wiederzufinden, „und in dieser Angelegenheit wollen wir uns nicht über den Tisch ziehen lassen“, betonte der Fraktionsvorsitzende.

Courage bekräftigte außerdem nochmals die Zustimmung des CRB zu Ikea. Als wahre Bedrohung für die Memminger Liste identifizierte er den massiv wachsenden Online-Handel. Nichts desto trotz fordert der CRB die Einrichtung einen E-Bus, mit dem die Besucher vom Standort Ikea aus kostenlos in die Altstadt und zurück fahren können. Außerdem drängte Courage darauf, schon heute Marketingstrategien für die Memminger Altstadt zu entwickeln.

In punkto Verkehr sieht der Fraktionsvorsitzende Investitions- und Nachholbedarf beim Ausbau einer dritten Spur auf der A7 vom Autobahnkreuz in Richtung Berkheim.

CRB-Stadtrat Heribert Guschewski referierte zum Thema "Verkehrspolitik".

Steigende Lärmbelästigung in Memminger Stadtteilen

Ausführlich ging CRB-Stadtrat Heribert Guschewski auf das Thema "Verkehrspolitik" ein. Dabei erwähnte er die steigende Lärmbelästigung in fast allen Memminger Stadtteilen durch zunehmenden Verkehr: In den letzten fünf Jahren habe dieser laut Auskunft der Polizei auf der A 96 um 25 Prozent zugelegt. Als zentrale Aufgabe bezeichnete Guschewski den Bau eines Lärmschutzwalls bei Volkratshofen.

Für den Fernverkehr mangele es an Pendlerparkplätzen im Bereich des Autobahnkreuzes. Dringend sei auch die Einrichtung eines Autohofes für den Schwerverkehr, die  der CRB seit 2009 fordere. Außerdem drängte Guschewski auf eine baldige Planung für die Regio-S-Bahn Haltestellen beim Stadion und in Amendingen.

Regio-S-Bahn: "Die Stadt ist gefordert"

In seinem „Reigen der anstehenden Aufgaben“ hatte Courage bereits ausgeführt, wie wichtig und vorteilhaft die überregionale Verkehrsanbindung des Oberzentrums Memmingen nach Ulm sei.  „Aus unserer Sicht hat sich die Stadt bei der Errichtung der beiden geplanten Haltestellen deswegen durchaus aus dem Fenster zu lehnen und Eigeninitiative zu entwickeln“, betonte Courage. Falls die Gesamtinvestition den Etat der Bahn von 50 Millionen Euro übersteige, sei die Stadt gefordert, die höheren Mittel zuzuschießen, „ um das Projekt zum Laufen zu bringen“.