Beleuchtete Stadttore (hier der "Einlass") als Orientierungspunkte für Besucher der Stadt - eines von vielen Ideen beim Lichtmasterplan. Foto: Elmar Würth
Memmingen (ew). Im Mai diesen Jahres hat das Wetter nicht mitgespielt, nun konnte die Aktion „Memminger Altstadtleuchten“ nachgeholt werden. Mit dem Lichtmasterplan Memmingen ist ein ein Konzept entwickelt worden, das die nächtliche Wirkung der Altstadt herausarbeitet und stärker erlebbar machen soll.
Diese Lichtinstallation sollte zeigen, wie vielleicht die Beleuchtung in der Stadt aussehen kann, führt Oberbürgermeister Manfred Schilder in seiner Einführung aus. Das Thema Licht habe in der Stadt ganz viele unterschiedliche Bedeutungen. Auf der einen Seite das Thema Sicherheit – dunkle Ecken sollen vermieden werden – auf der anderen aber doch nicht zu hell, weil das vielleicht die Stimmung verletzt könnte. Schilder wies aber auch auf die Verantwortung der Belange von Ökonomie und Ökologie hin. Deshalb wolle man beispielsweise versuchen, Licht so einzusetzen, dass nachtfliegende Insekten einen schutzwürdigen Raum finden.
Uwe Knappschneider und Katrin Höpfner vom Büro „licht raum stadt planung“ aus Wuppertal führten die interessierten Bürger in Gruppen durch den vom Stadtplanungsamt organisierten Rundgang.
Masterplan bis Sommer 2020 abgeschlossen
An acht verschiedenen Stellen wurden Lichtinstallationen eingerichtet, die dann in Gruppen durchwandert wurden. Die Stadt hatte im Vorfeld schon einen Fragebogen gestaltet, in dem die Bewertung der Installationen abgefragt wurde. Den endgültigen Masterplan wolle man bis zum Sommer 2020 abschließen, „was aber nicht heißt, dass da schon alles umgesetzt sei“, fügt Schilder hinzu. Er wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Stadt aufgrund des neuen „Versöhnungsgesetzes“ zum Artenschutz die Beleuchtung des Rathauses und anderer öffentlicher Gebäude um 23 Uhr ausschalten müsse.
Ultraviolett für Insekten
Uwe Knappschneider zeigte beim Rundgang zuerst eine kleine Lichtinstallation am Bach, die er sich punktuell entlang des gesamten Baches vorstellen könnte, „eil die Memminger ihren Stadtbach so lieben.“ Der Lichtplaner betonte weiter, dass es besonders für Besucher wichtig sei, zentrale Orientierungspunkte wie Stadttore zu beleuchten, „damit sie sich besser zurechtfinden.“
Weiter könnte mit entsprechenden Leuchtmitteln einiges an Energie eingespart werden. So komme man beispielsweise bei der Beleuchtung des Grimmelhauses mit 25 Watt aus, so Knappschneider, der ferner auch auf den Umweltschutz einging. Auf die Frage, ob man wegen der Insekten nicht gelbes Licht verwenden müsse antwortet der Lichtexperte: „Wenn wir ein warm weißes LED-Licht einsetzen, haben wir keine ultraviolette Strahlung, was wichtig für die Insekten ist, weil diese hauptsächlich auf blaues Licht anfliegen“.