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"Memmingen könnte 41 Prozent Energiekosten Sparen" - ÖDP beantragt Stellen für Energie-Contracting

veröffentlicht am 06.02.2014

das neue Logo orange - weißMemmingen (dl/as). In einem offenen Brief an Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger beantragt die ÖDP-Stadtratsfraktion, zwei zusätzliche Stellen zum Ausbau der Sparten Energie-Contracting, Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) und Energie-Einsparungsberatung bei den Stadtwerken einzurichten. Sie beruft sich dabei auf eine Studie des EZA (Energie- & Umweltzentrum Allgäu). Über den Antrag soll im Rahmen der nächsten Stadtratssitzung abgestimmt werden.

Zur Begründung weist die ÖDP auf eine vor einem Jahr erhobene EZA-Studie hin, der zu Folge von den jährlich anfallenden 142,6 Millionen Euro Energiekosten im Stadtgebiet Memmingen rund 41 Prozent, also etwa 58,2 Millionen Euro pro Jahr eingespart werden könnten. Pro Kopf der Bevölkerung entspreche dies einem Potenzial von gut 1.400 Euro im Jahr.

"Potenzial nicht ausgeschöpft"

Laut der im letzten Jahr vorgestellten Klimastudie des EZA wurden im Jahr 2010 in Memmingen nur 299 MWh Strom in Kraft-Wärme-Koppelung (KWK) erzeugt. Bis 2020 könnten aber, so besagt die Studie, knapp 34.000 Megawattstunden (MWh) Strom durch diese moderne Erzeugungsform generiert werden. Seit 2005 wird in Memmingen KWK-Strom erzeugt. „Das heißt, dass es in fünf Jahren gerade einmal gelungen ist, 0,8 Prozent des möglichen Strom-Potentials zu erschließen“, so der Fraktionsvorsitzende der ÖDP, Prof. Dr.-Ing. Dieter Buchberger.

Derzeit gibt es bei den Stadtwerken keine Stelle für das Ressort Energieeinsparung. „Die entsprechenden Aufgaben werden im Wesentlichen direkt von der Geschäftsführung am Rande des Tagesgeschäfts erledigt. Dies ist nicht zielführend und unter anderem ein Begründung für die schleppende Umsetzung der Klimaziele der Stadt Memmingen -  ausgerechnet in diesem hoch lukrativen Bereich“, bemängelt Buchberger.

"Stellen sind refinanzierbar"

Die Möglichkeit der Refinanzierung der Stellen über zusätzliche Umsätze und hieraus resultierende Gewinne sei unbestreitbar. „KWK ist außerdem eine hervorragende Möglichkeit die Energiekosten im Geschoßwohnungsbau drastisch zu senken. Damit kommen diese Maßnahmen neben der Stadtkasse auch ganz stark den wirtschaftlich schwächeren Einwohnern Memmingens  zugute“, führt Buchberger weiter aus.

Eine weitere Notwendigkeit zur Schaffung von zwei neuen Stellen ergäbe sich aus einem früheren Stadtratsbeschluss: „Memmingen hat bereits 2007 im Stadtrat den Beschluss gefasst, die CO2-Emissionen von 1990 bis 2030 um 50 Prozent zu senken. Leider aber steigen nach der EZA-Studie diese Emissionen im Zeitraum von 2000 bis 2010 sogar leicht an“, argumentiert Dieter Buchberger. „26 der 40 Jahre sind bereits vergangen. Memmingen liegt bezüglich der CO2-Emissionen pro Kopf immer noch weit über dem bundesdeutschen Durchschnitt. Daher ist es dringend geboten, den Stadtratsbeschluss durch Einsparberatung zu unterstützen."