Die erste symbolische Scheckübergabe via Skype: Bürgermeisterin Margareta Böckh spricht mit ihrem Kollegen in Teramo, Maurizio Brucchi. Für reibungslose Verständigung sorgt Giovanni D‘Aniello vom Deutsch-Italienischen
Freundeskreis (links neben Böckh). Gespannt lauschen Alexandra Störl (Beauftragte für Städtepartnerschaften) und Rita Häring (Deutsch-Italienischer Freundeskreis, 2.v.r.) dem Gespräch - umringt von Vertretern der Medien. Links im Hintergrund: Ulrich Guiard von der VR-Bank Memmingen.
Memmingen (as). Ein Zeichen der Hoffnung und Freundschaft in düsteren Zeiten: Insgesamt 15.000
Euro kamen durch die Spendenaktion „Memmingen hilft" für die Erbenopfer der
Partnerstadt Teramo zusammen. An der symbolischen (und der ersten virtuellen) Scheckübergabe der Stadt Memmingen nahm Bürgermeister Maurizio Brucchi im tief verschneiten Teramo via Skype teil. Da auch das
Rathaus beschädigt wurde, ist Brucchi derzeit im Gebäude einer Bank untergebracht.
Die knapp 55.000 Einwohner zählende Universitätsstadt Teramo
in den Abruzzen wurde durch das starke Erdbeben im August 2016 schwer
geschädigt (wir berichteten). „1.800 Menschen mussten evakuiert werden, da
nicht sicher ist, ob ihre Häuser noch einsturzgefährdet sind. Es gibt viele
Institutionen, die nicht mehr funktionieren.
Spende hilft bei Ausstattung für die Schulen
Vier Schulgebäude sind nicht mehr benutzbar, deshalb mussten 1.600 Schüler auf die Nachbarstädte verteilt werden“, berichtete Maurizio Brucchi via Skype, übersetzt von Giovanni D‘Aniello vom Deutsch-Italienischen Freundeskreis. Von dem Spendengeld sollen neue Möbel und Unterrichtsmaterial für die Schulen angeschafft werden.
Knapp 2.000 Euro hat der Deutsch-Italienische Freundeskreis
gesammelt, über die Hälfte davon durch einen Pizzaverkauf zusammen mit „Pizza Ape Corrado 33“ in der
langen Einkaufsnacht. Gewerblicher Hauptspender war die VR-Bank Memmingen, die
2.000 Euro über das VR-Gewinnsparen zur Verfügung stellte. Die größte private
Einzelspende über 1.000 Euro kam von Dr. Albert Schulz (Magnet Schultz).
Auch das während der
Madlener-Weihnachtsausstellung im Antonierhaus aufgestellte „Spendenschwein“ wurde
mit knapp 200 Euro gefüttert. Zusammen mit vielen Einzelspenden von Memminger
Bürger/innen brachte die Aktion „Memmingen hilft“ insgesamt über 8.400 Euro ein. Die
Stadt Memmingen rundete den Betrag auf 15.000 Euro auf.
"Einzige Partnerstadt, die wirklich geholfen hat"
„Das ist natürlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein“, sagte Bürgermeisterin Margaretha Böckh. Aber eine Geste der Freundschaft in der Not: „Freunde sind dazu da, sich gegenseitig zu helfen“, erwiderte die Bürgermeisterin auf die Dankesworte ihres Kollegen Maurizio Brucchi. Teramo pflegt insgesamt sechs Partnerschaften mit anderen Städten, doch „Memmingen ist die erste und einzige Partnerstadt, die wirklich geholfen hat“, so Brucchi.