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„Mein absoluter Traumjob“

Ein Jahr Oberbürgermeister Jan Rothenbacher

veröffentlicht am 06.03.2024
Jan Rothenbacher 1 Jahr OB

Jan Rothenbacher blickt positiv auf sein erstes Jahr als Oberbürgermeister zurück. Foto: Wolfgang Radeck

Memmingen (sg/rad). Seit fast einem Jahr ist Jan Rothenbacher Chef im Memminger Rathaus, er hatte die Oberbürgermeisterwahl im letzten Jahr für sich entschieden. Zeit für ein Resümee des ersten Jahres, das er nun im Gespräch mit der Lokalen gezogen hat.

Mit dem Slogan „Frischer Wind für Memmingen“ hat Rothenbacher seinen Wahlkampf geführt und unter anderem mehr Bürgernähe versprochen. Das habe er umgesetzt und lebe es täglich, so der Rathauschef - der nebenbei erklärt, bei seinem Kleidungsstil auf die Ratschläge einer Stilberaterin aus seinem Freundeskreis zurück zu greifen. Es gebe viele Bürgersprechstunden, die Formate in den sozialen Medien und auch außerhalb dieser Zeiten lade er alle Bürger ein, sich mit Anliegen an ihn zu wenden.

„Ich bin unglaublich froh und dankbar für die gute Aufnahme in der Stadt. Es ist mein absoluter Traumjob, weil ich unglaublich spannende Dinge machen darf, die unser aller Leben beeinflussen und ich dabei viele tolle Menschen treffe“, blickt Rothenbacher auf sein erstes Jahr in Memmingen zurück. Noch näher wird er seinen Bürgern sein, wenn er ab August mit seiner Familie in Memmingen sein neues Zuhause bezieht.

Als persönliche Highlights nannte er das Kinderfest oben auf dem Balkon erleben zu dürfen, die Kanone am Schweizerberg am Fischertag Punkt 8 Uhr zu zünden sowie seinen ersten Fassanstich beim Stadtfest.

Wertschätzendes Miteinander

Ein frischer Wind im Rathaus weht mit einer „Du-Kultur“, die Rothenbacher eingeführt hat. Es solle keinen Vor- oder Nachteil haben, wenn jemand ihn duze oder sieze, erklärt er. Die Ansprache überlässt er dabei dem Gegenüber, bietet aber grundsätzlich auch jedem Bürger gerne das Du an.

Der schnelle und abrupte Wechsel des Rathauschefs, bedingt durch die kurze Zeitspanne zwischen Wahl und Amtseinführung, beschreibt Rothenbacher als „Spagat für das Team“. Sowohl die Verabschiedung von seinem Vorgänger Manfred Schilder wie auch seine Aufnahme im Rathaus habe er dabei jedoch als sehr wertschätzend erlebt. Ein wertschätzendes und konstruktives Miteinander sei insgesamt eine große Stärke von Memmingen – ob in der Verwaltung, im Stadtrat oder in der Stadtgesellschaft.

Ein Gefühl für die Mehrheit

„Ich setze mich für die Bürgerinnen und Bürger ein, unabhängig ob ich ihre Meinung teile oder nicht. Denn es ist wichtig, dass sie sich auf meine Professionalität und Neutralität als Oberbürgermeister verlassen können“, betonte das Stadtoberhaupt und sprach dabei das aktuelle Thema des geplanten Minaretts an, bei dem er Baurecht vor persönliche Meinung stellt.

Auch beim Streitthema Weinmarkt sieht er seine Aufgabe darin, die Mehrheit zu sehen und im Sinne dieser zu handeln. Es gebe am Weinmarkt auch Befürworter der Pläne, die sich jedoch nicht so laut und öffentlich äußern wie die Kritiker.

„Ich bin wahrscheinlich der Einzige in Memmingen, dessen berufliche Zukunft von einem Beliebtheitswettbewerb abhängt. Daher ist davon auszugehen, dass ich mich um ein Gefühl für die Meinung der Mehrheit bemühe und dafür einsetze“, verspricht Rothenbacher.

Durchaus anspruchsvolle Aufgaben, die der 31-Jährige in den nächsten Monaten mit seinem Team im Rathaus angehen muss. Neben Minarett und Weinmarkt sind bekanntlich die Großprojekte Klinikum, Kombibad und auch die Sanierung von Infrastruktur und Schulen in Memmingen anzugehen.