Die Lokale Memmingen
Gefro AOK Enerix Brommler Golfclub Memmingen FCM Anzeige Innoverta Landestheater Schwaben Cineplex Kaminwerk Memmingen FC Memmingen Rechtsanwalt Philipp Hacker Radio AllgäuHit

Mehr Spielmöglichkeiten in der Innenstadt gefordert

Kinderparlament im Rathaus: Erste Ergebnisse vorgestellt

veröffentlicht am 10.05.2019
Kinderparlament

Engagiert brachten 28 Kinderparlamentarier ihre Anliegen im Großen Sitzungssaal des Rathauses vor. Fotos: Alexandra Wehr/ Pressestelle Stadt Memmingen

Memmingen (dl). In der Theodor-Heuss-Schule wurde ein Hochbeet angelegt. In Dickenreishausen wird in diesen Tagen eine heiß ersehnte Tischtennisplatte aufgestellt und der Marktreferent ist derzeit in Gesprächen mit Schaustellern wegen eines neuen, kleineren Jahrmarkts zu Ostern. Über diese Ergebnisse des ersten Kinderparlaments informierte Jugendpfleger Andreas Kerler die Kinderparlamentarier bei ihrer jüngsten Sitzung im Rathaus. „Wir nehmen eure Anliegen sehr ernst“, betonte Oberbürgermeister Manfred Schilder.

Auch im zweiten Kinderparlament brachten die Kinder wieder zahlreiche Anliegen vor: Probleme mit den Schulbussen, die Verbesserung von Spielplätzen, beleidigende Graffitis in Unterführungen und eine kinderfreundliche Innenstadt zählten zu den Themen, die die Kinder ins Gespräch einbrachten.

„Wir wünschen uns mehr Spielmöglichkeiten in der Innenstadt“, erklärten Kinder der Edith-Stein-Schule. Für Erwachsene gebe es Cafés und Restaurants, für Kinder wünschten sie sich Wasserspiele am Stadtbach, Litfaßsäulen zum Bemalen, mehr Reittiere wie Bulle und Bär oder Bereiche, in denen offiziell mit Straßenkreide auf dem Boden gemalt werden dürfe.

Kinderparlament

Andreas Kerler vom Jugendamt der Stadt Memmingen moderierte die Sitzung.

Mehr Trinkwasserspender in der Innenstadt

Auch sollten mehr Trinkwasserspender in der Innenstadt stehen, wünschten sich Kinder der Theodor Heuss-Schule. Der bestehende Trinkwasserbrunnen am Theaterplatz, erklärte Baudirektor Fabian Damm, sei von einem Fahrzeug angefahren und beschädigt worden. Inzwischen habe man ihn repariert und demnächst werde er wieder Trinkwasser spenden.

Zum Wunsch nach mehr Spielmöglichkeiten erklärte Matthias Ressler, Jugendreferent des Stadtrats, dass eine Arbeitsgruppe von Stadträten und Stadtverwaltung damit gerade befasst sei. Im kommenden Schuljahr soll es auch einen Workshop mit Kinderparlamentariern dazu geben, informierte Jugendpfleger Andreas Kerler.

Schüler der Reichshainschule baten darum, dass nach dem Abriss ihrer Turnhalle möglichst schnell eine neue, moderne Turnhalle gebaut werde, für die sie auch konkrete Wünsche hatten: Große Fenster solle sie haben, damit gut gelüftet werden könne und es viel natürliches Licht gebe. Eine Photovoltaikanlage solle auf das Dach, um nachhaltig Energie zu gewinnen.

Klimaschutz war ein wichtiges Thema

Der Klimaschutz war insgesamt ein wichtiges Thema für die Kinder. Die Jugendlichen der Lindenschule wünschten sich die Anschaffung eines differenzierteren Mülltrennungssystems für das Schulhaus. Die Schüler der Sebastian-Lotzer-Realschule traten für mehr Solaranlagen auf Häusern ein und für einen stärkeren Einsatz zur Nutzung regenerativer Energien. Beim Oberbürgermeister kamen diese Vorschläge sehr gut an: „Das ist ein existenzielles Thema für uns. Es ist gut, dass ihr so dahinter seid und euch Gedanken macht.“

Die Anregungen der Kinder würden bedacht und mögliche Lösungen gesucht, sagten Oberbürgermeister Schilder sowie Bürgermeisterin und Kinderschutzbunds-Vorsitzende Margareta Böckh zu. „Traut euch, Rückfragen zu stellen. Seid mutig“, forderte der Oberbürgermeister die Kinder auf.

Wände mit schönen Graffitis gestalten

Wenn sich Wünsche nicht realisieren lassen, erfuhren die Kinder auch Gründe dafür. Zu hohe Kosten etwa, unterschiedliche Interessen der Beteiligten oder dass nicht immer alles kontrolliert werden könne wie im Fall von hässlichen Graffitis. Man könne sie übermalen, aber irgendwann kämen auch wieder neue. „Wir sind da ein Stück machtlos“, erklärte Baudirektor Damm. Verabredet wurde, Projekte mit Schulen anzuregen, um Flächen und Wände mit schönen Graffitis zu gestalten, die hoffentlich nicht übersprüht werden. „Die Bushäuschen am Bahnhof sind heute noch so schön, wie die Schüler des Vöhlin-Gymnasiums sie gestaltet haben. Das war ein tolles Projekt“, lobte OB Schilder.

Info: Das neue Memminger Kinderparlament wurde vom Kinderschutzbund Memmingen-Unterallgäu und vom Jugendamt der Stadt Memmingen initiiert und fand im Februar 2019 zum ersten Mal statt. 14 Memminger Schulen sind mit jeweils zwei Kinderparlamentariern vertreten.