Die Vorstände des Kinderschutzbunds Memmingen-Unterallgäu mit (v.re.) die stellvertretenden Vorsitzenden Monika Dörr und Isabella Salger sowie Franz Grabenbauer danken der (scheidenden) Vorsitzenden und zweiten Bürgermeisterin Margareta Böckh mit einem Blumenstrauß. Foto: Sonnleitner
Memmingen (dl). Danke sagen, das war das Hauptanliegen auf dem Neujahrsempfang des Kinderschutzbundes im Antonierhaus, verbunden mit einem Rückblick auf 43 Jahre Engagement für Kinder, Jugendliche und Eltern. Die zweite Bürgermeisterin Margareta Böckh verkündete außerdem Ihren Rückzug nach 21 Jahren als Vorsitzende des Kinderschutzbundes Memmingen-Unterallgäu.
Gemeinsam mit Oberbürgermeister Manfred Schilder schneidet die Kinderschutzbundvorsitzende Margareta Böckh die Festtorte an.
„Familien müssen bei ihrer schwierigen Aufgabe der Erziehung Hilfe und Zuspruch erfahren und dürfen bei Überforderung nicht allein gelassen werden“, erklärte die Vorsitzende Margareta Böckh den Gästen aus Politik, Jugendamt, Schulen und Beratungsstellen in Memmingen und im Landkreis Unterallgäu.
„Kinder brauchen verlässliche Partner"
„Kinder brauchen Erwachsene, die verlässliche Partner sind und ihnen Orientierung im Alltag bieten“, so Böckh weiter. Zu einem guten Fundament gehörten außerdem Erfahrungen, die das Selbstvertrauen und die Konfliktfähigkeit der Kinder stärken. „Wir müssen mehr Aufmerksamkeit für das Wohl der Schwächsten in unserer Gesellschaft erreichen“, mahnte die Kinderschutzbund- Vorsitzende.
Erste Tagung des Kinderparlaments
In diesem Zusammenhang erinnerte sie an herausragende Aktionen des Kinderschutzbundes im vergangenen Jahr wie die Installation des Kinderrechtewegs, der leider nur einen Tag später von "hirnlosen Vandalen", so Böckh, zerstört wurde (wir berichteten). Viel Beachtung fand auch die Aktion „Nimm deine Stadt unter die Lupe“, bei der Kinder äußern konnten, was ihnen an ihrer Heimatstadt Memmingen gefällt und was nicht. Mit großer Spannung wird die erste Tagung des Kinderparlaments am 14. Februar im Sitzungssaal des Rathauses erwartet.
Spielmobil sucht noch Betreuer!
„Wir alle arbeiten intensiv an der Verwirklichung einer kinderfreundlichen Gesellschaft“, erklärte Böckh, verbunden mit einem Dank an alle Mitarbeiter, Vorstände, Ehrenamtliche und Fachkräfte, die zum Beispiel im den „begleiteten Umgang“ engagieren und für den „Kids Point“ aktiv sind. Ob das Spielmobil in den Sommermonaten wieder durch die Lande rollt, sei noch nicht sicher, so Böckh, weil noch kein Personal für Organisation, Transport und Betreuung gefunden wurde.
Ihr Dank für finanzielle Zuschüsse richtete sich an Stadt und Landkreis sowie an Mitglieder, Förderer und Spender des Kinderschutzbundes wie die Memminger Service Clubs Rotary und Round Table. Persönlich bedanken für die Einnahmen aus dem Memminger Adventskalender konnte sich Margareta Böckh bei Bernhard Stark, dem Präsidenten des Rotary Club Allgäuer Tor.
"Du lebst das Thema mit Haut und Haaren“
„Schade, dass es Einrichtungen wie den Kinderschutzbund braucht“, sagte Oberbürgermeister Manfred Schilder in seinem Grußwort. „Eigentlich ist es ja selbstverständlich, sich um die Schwächsten zu kümmern.“ Insofern sei der Kinderschutzbund in höchstem Maße wertvoll und wichtig. Er habe auch in Memmingen Großartiges geleistet und verdiene unser aller Unterstützung. „Margareta, du lebst das Thema mit Haut und Haaren“, hob das Stadtoberhaupt hervor, verbunden mit einem großen Dank an Ehrenamtliche und Vereinsvorstand.
"Was ist dir wichtig, was macht dich glücklich?" - bei diesen Fragen ihrer Vorstandskollegen Monika Dörr, Isabel Salger und Franz Grabenbauer musste die Vorsitzende Farbe bekennen. "Ich bin in einem Elternhaus aufgewachsen, in dem es üblich war, sich für Schwächere zu engagieren" so Margareta Böckh. "Ich habe nie aufgegeben und werde immer weiter kämpfen."
Margareta Böckh gibt den Vorsitz ab
Margareta Böckh verkündete außerdem Ihren Rückzug nach 22 Jahren als Vorsitzende des Kinderschutzbundes: "Ich werde bei der nächsten Jahreshauptversammlung im Frühjahr 2019 nicht mehr kandidieren. Natürlich kann der Kinderschutzbund weiterhin auf meine Erfahrung zurück greifen und ich werde auch weiterhin seine Arbeit unterstützen, allerdings nicht mehr im Rahmen einer Vorstandstätigkeit", sagte sie gegenüber der Lokalen.
Viel Lob bekam "Das Alma", bestehend aus Franz, Claudia (Lehrer an der Reichshainschule) und Friederike Selmikat für die fetzige Folklore vom Allgäu Lied bis zum italienischen Canzone, dargebracht Gesang, Maultrommel, Ziehharmonika, Geige und Gitarre, mit der sie den Neujahrsempfang untermalten. Auch sie hatten ein Geschenk an Margareta Böckh im Gepäck: Ein großes buntes Bild, gemalt von den Schülern der Reichshainschule.