Memmingen
(dus): In den 70er und 80er-Jahren prägte die Band der Spider Murphy Gang einen
neuen Musikstil, Rock'n Roll mit bayrischen Texten zu untermalen. Auf diese Rezeptur
setzen auch fünf Münchner Vollblutmusiker, die als Newcomer-Band zu Gast im
Memminger Meilenzelt waren - und die Zuschauer von den Sitzen rissen.
Hinter dem ungewöhnlichen Bandnamen „Hundling“
stehen Phil Höcketstaller (Gesang, Gitarre), Simon Ass (Bass), Flo Ass
(Schlagzeug), Max Keller (Harp), Sebastian Osthold (Keyboards) und Klaus
Reichardt (Pedal Steel). Letztes Jahr gewann die Band den Bayern 2
Heimatsound-Wettbewerb, wo sie die starke Konkurrenz glatt hinter sich ließen.
Mit ihrer CD „Ois Chicago“ präsentierte die Combo einen Querschnitt ihres
Könnens mit eigenen Songs bis hin zu Covernummern in eigener Textregie. So viel
gute Laune und geballte Bayern-Power hielt nicht viele Zuschauer auf ihren
Plätzen. Das Zelt bebte im wahrsten Sinne des Wortes mit Klängen aus dem Rhythm
and Blues, dem Rock and Roll, Folk und Popnummern aus den Charts.
Der Einfluss
aus Nashville Tennessee verband sich sehr gut mit den bayrischen Texten von
Songwriter Phil Höcketstaller, die oft zum Schmunzeln, aber auch zum Nachdenken
anregten wie im Lied: „Kloane Sachan“ – oft unbemerkt unter der Hand und zu
viel zu oft unerkannt.
Ein wahrer „Hundling“
Als Songwriter ist Bandleader Phil Höcketstaller ein wahrer „Hundling“, ein Schlitzohr mit Charme und Hut. Beim Refrain im Song „Da Hausmeister“ stimmten auch die Memminger kräftig in die gesungenen niederbayrische Dialekttiraden ein. Einige Plätze blieben an diesem Dienstagabend leer, was die guten Stimmung jedoch keinen Abbruch tat. Die Mischung der eindringlichen Melodien begeisterte das gut gemischte Memminger Publikum, das die Musiker nicht ohne langanhaltenden Applaus und eine spezielle Zugabe in die Nacht entließ.