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"Machen ist wie wollen, nur krasser"

Beim Jahresschluss der Stadt kam diesmal die jüngste Stadträtin zu Wort

veröffentlicht am 16.12.2018
Jahresschluss Stadtrat

Die Städtische Sing- und Musikschule unter Leitung von Otfried Richter gestaltete den Jahresabschluss der Stadt Memmingen im Kreuzherrnsaal musikalisch. Auf dem Bild ist der Singschulchor zu sehen. Fotos: Sonnleitner

Memmingen (as). Traditionsgemäß beging der Memminger Stadtrat den Abschluss des Jahres mit einem festlichen Konzert der Sing- und Musikschule Memmingen im Kreuzherrnsaal und einem gemütlich-kulinarischen Beisammensein im Sitzungssaal des Rathauses. Auf den Jahresrückblick auf 2018 von Oberbürgermeister Manfred Schilder, verbunden mit viel Lob für Stadtrat und Verwaltung,  folgten nachdenkliche Worte der lebensjüngsten Stadträtin Isabella Salger.

Zum Auftakt sangen Bürgermeisterin Margareta Böckh und Silvia Schleifer im Duett, begleitet von  Horst Holas an der Orgel, auf der Empore festliche Weihnachtslieder. Die weitere musikalische Gestaltung des Abends übernahm Musikschulleiter Otfried Richter mit der Weihnachtssymphonie von Gaetano Maria Schiassi, gespielt vom Streichorchester "collegium musicum memmingen", dem Singschulchor sowie dem Jugendchor "Sing Songs" unter Leitung von Konstanze Kraus.

Jahresschluss Stadtrat

Oberbürgermeister Manfred Schilder blickte auf das sich dem Ende neigende Jahr 2018 zurück.

„Es geht uns gut“

In  seinen Gedanken zum Jahresschluss blickte Oberbürgermeister Manfred Schilder auf „ein aufregendes, inhaltsreiches Jahr" zurück. „Es geht uns gut“, fasste er die positive wirtschaftliche Entwicklung der Stadt zusammen, die hohe Investitionen ermöglicht habe. Hier hob er besonders die Großprojekte der Stadtmauersanierung als „erlebbares Stück Mittelalter“ und die Neugestaltung des Bahnhofsareals als „Neuen Weg zum Eingang in die Altstadt“ hervor.

Anders als erwartet hätte sich das Großprojekt Ikea entwickelt, so das Stadtoberhaupt, "die Entscheidung darüber erwarten wir im Frühjahr 2019". Auch die Fusion der Krankenhäuser im Landkreis mit dem „sehr gut aufgestellten“ Klinikum Memmingen liege mittlerweile auf Eis. "Nach wie vor bin ich der Meinung, dass wir geborene Partner sind“, bedauert Schilder die Entwicklung. Er begrüßte den Entschluss des Stadtrats, weiter im Gespräch zu bleiben.

Als großes Anliegen „in Zeiten zunehmender Gefühlskälte und gesteigerten Egoismus“ bezeichnete Schilder das Projekt Soziale Stadt mit dem Nachfolgebüro im Osten Memmingens.

Neben weiteren städtischen Projekten und Themen erwähnte der Rathauschef neue Veranstaltungsformate, wie die Verleihung der bayerischen Ehrenamtskarte. Ein „besonderes Highlight“ im Jahr 2018 sei die Bürgerversammlung in der Stadthalle unter dem Motto „Stadt im Dialog“ gewesen.

Kultur, Sport und Mobilität

Viel Lob erhielt das überdurchschnittlich gute kulturelle Angebot. Hier erwähnte Schilder namentlich das Landestheater Schwaben, das Kulturfestival "Memminger Meile", die Kleinkunstbühne PiK, das neu etablierte Marionettentheater und das Kaminwerk.  Im sportlichen Bereich hob er vor allem die Eishockey-Frauen hervor,  die bereits zum zweiten Mal deutscher Meister geworden sind.    

Der Rathauschef warf auch einen Blick in die nahe Zukunft. Wichtige Themen seien hier das Stadtbuskonzept, das die Memminger Stadtteile an die Kernstadt anbinden soll, und die Elektrifizierung der Bahnstrecke München-Memmingen-Lindau, die den Bahnhof "ein Stück zukunftsfähiger" mache - „auch wenn dafür liebgewordene Bauwerke weichen müssen“, spielte Schilder auf den nötigen und bereits beschlossenen Abbruch des eisernen Stegs an.

Der Oberbürgermeister beendete seine Rede mit einer Anspielung auf die Weihnachtsgeschichte: „Dieses Wort vom Frieden, es meint uns. Es sucht unseren Mut, unsere Verantwortungsbereitschaft, auch unsere Weisheit und unsere Fähigkeit, Mitmensch zu sein. Denn wir wissen: Friede auf Erden will erst noch werden“, schloss Schilder - verbunden mit herzlichen Wünschen für ein Frohes Weihnachtsfest.
Jahresschluss Stadtrat

Für mehr Teilhabe, vor allem der jungen Memminger, sprach sich die jüngste Stadträtin Isabella Salger (CSU) aus.

"Macht hoch die Tür ..."

"Nicht nur im Advent ist es unsere Ausgabe, Türen zu öffnen" -  die jüngste Stadträtin Isabella Salger (CSU) warb in ihrer Ansprache für mehr Partizipation und Teilhabe als "Schlüsselkompetenzen", wobei auch sie die "tolle Bürgerversammlung" als wichtigen Schritt hin zu mehr Transparenz, Offenheit und Bürgernähe lobte. Doch fühle sich die jüngere Generation in Memmingen "in viele Bedürfnissen nicht gehört oder auch überhört", so Salger.

Memmingen müsse "weit mehr als nur familienfreundlich sein". Sie wünsche sich, dass wichtige Angebote für Teilhabe im Bereich der Kultur, im Vereinsleben und in der Brauchtumspflege einen höheren Stellenwert bekämen - auch im Haushalt der Stadt. Und dass die Tore zu den Stadtteilen gleichberechtigt offen blieben.

"Machen ist wie wollen, nur krasser", schloss Salger ihre Wunschliste mit der Aufforderung "viele neue Türen zu öffnen".

Andenken und Ehrungen

Oberbürgermeister Schilder erinnerte in seiner Ansprache auch an die verstorbenen ehemaligen Stadträte Dr. Heinrich Ahrens und Dr. Hans Deng und den ehemaligen Stadtkämmerer Rudolf Juczok.  

Außerdem erwähnte er die Ehrungen verdienter Bürger: Marlies Breher wurde mit dem bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet. Bundesverdienstmedaillen erhielten Erika Gäble für völkerverbindendes Engagement und Dieter Betke für seine Verdienste um die Behindertenkontaktgruppe.

Die Justizmedaille bekam Hermann Keller für sein Engagement für die Wiedereingliederung von Straftätern. Altoberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger erhielt die Fördermedaille in Gold des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes.

Mehmet Yildririm und das Ehepaar Marie-Luise und Manfred Ermantraut bekamen das Ehrenzeichen vom Bayerischen Ministerpräsidenten für herausragendes bürgerschaftliches Engagement. 

Ihr zehnjähriges Stadtratsjubiläum feierten heuer Sabine Rogg, Hermann Zelt und Michael Hartge.