Bei der Vertragsunterzeichnung (v. links) im Memminger Rathaus: Dr. Hans-Martin Steiger, Walter Link, Manfred Schilder, Thomas Roth und Margareta Böckh. Foto: V. Weyrauch / Pressestelle Stadt Memmingen
Memmingen (dl). Im Memminger Bürgerstift wird ein Hospizzimmer eingerichtet. Damit schafft der St. E St. Elisabeth Hospizverein ein regionales Angebot zur Begleitung schwerstkranker Menschen und ermöglicht einen würdigen Abschied.
„Das Thema Hospiz wird in unserer immer älter werdenden Gesellschaft zunehmend an Bedeutung gewinnen. Ich bin daher sehr dankbar für dieses tolle Projekt“, äußerte sich Memmingens Oberbürgermeister Manfred Schilder bei der Vertragsunterzeichnungmit Walter Link, Leiter des Bürgerstifts Memmingen und Thomas Roth, Vorsitzender des St. Elisabeth Hospizvereins zufrieden.
Anstoß für das Projekt war die in der Region immer wieder auftauchende Frage, warum die Stadt Memmingen und der Landkreis Unterallgäu kein eigenes Hospiz hätten. Laut Vorgaben der Krankenkassen soll für je 60.000 Einwohner ein Hospizbett zur Verfügung stehen. Dies entspricht einem Bedarf von drei Betten für Stadt und Land bei ca. 180.000 Einwohnern, was für ein eigenes Hospiz aber zu wenig ist, zumal es vier umliegende Hospize in Augsburg, Kempten, Wangen und Illertissen gibt.
Daher wurde nach einer eigenen Lösung gesucht und mit der Einrichtung eines Hospizzimmers gefunden. „Das Hospizzimmer kann einen stationären Platz in einem Hospiz nicht ersetzen. Aber es bringt mehr Fachlichkeit in die Heime und ist ein wichtiger Schritt“, so Roth. „Ich bin froh, dass dieses ansonsten verborgene – aber äußerst wichtige – Thema damit mehr Beachtung findet.“ Auch Walter Link freute sich: „Es ist schön, dass wir durch das Zimmer viel schneller und kurzfristiger reagieren können. Das erleichtert Betroffenen und Angehörigen bei Bedarf die Entscheidung.“
Ab November wird vom Hospizverein auch im kreiseigenen Altenheim in Türkheim ein Hospizzimmer eingerichtet werden. Somit stehen dann im Landkreis drei dieser Zimmer zur Verfügung.