Die Thoraxspezialisten der Kliniken Kaufbeuren und Memmingen – von links: Oberarzt Christoph Berghammer (KF), Oberarzt Dr. Benedikt Haager (MM), Chefarzt Professor Dr. Stefan Maier (KF) und Chefarzt Professor Dr. Dr. h.c. Carsten Gutt (MM). Foto: Klinikum Kaufbeuren
Memmingen (dl). Das Klinikum Kaufbeuren und das Klinikum Memmingen versorgen in ihrer wegweisenden Kooperation zum standortübergreifenden Lungenzentrum Allgäu lungenerkrankte Patienten im bayerischen Allgäu. Die operative Behandlung von Lungenerkrankungen erfordert ein hoch qualifiziertes und spezialisiertes Netzwerk der verschiedenen Fachdisziplinen, um optimale Behandlungsergebnisse zu erzielen.
Der Lungenkrebs ist nach wie vor eine der häufigsten Tumorerkrankungen. Wird dieser frühzeitig erkannt, ist er in den meisten Fällen gut behandelbar. Aber auch bei fortgeschrittenen Tumorstadien können durch sogenannte multimodale Therapiekonzepte, die individuell auf den einzelnen Patienten angepasst werden, exzellente Ergebnisse erzielt werden. Dies erfordert eine regelmäßige und enge Zusammenarbeit von Experten der unterschiedlichen Fachgebiete, die in sogenannten „Lungenboards“ die Fälle diskutieren und Behandlungsempfehlungen erarbeiten. Das Klinikum Kaufbeuren und das Klinikum Memmingen haben daher mit ihren jeweiligen Thoraxspezialisten nun das Lungenzentrum Allgäu ins Leben gerufen.
Die Kliniken Kaufbeuren und Memmingen versorgen regional und überregional ein Gebiet, das bis zu eine Million Einwohner umfasst. Bei der Bevölkerungsanzahl dieses Einzugsgebietes treten anhand der durchschnittlichen Inzidenzwerte pro Jahr ca. 600 Fälle von Lungenkrebs auf. Daneben gibt es mindestens nochmal so viele Fälle, die ähnliche potentielle chirurgische Therapien brauchen, beispielsweise bei Metastasen oder auch bei gutartigen Erkrankungen der Lunge, der Atemwege und des Brustkorbs.
Breite Expertise in beiden Häusern
Sowohl im Klinikum Kaufbeuren als auch im Klinikum Memmingen gibt es spezialisierte Fachärzte für Thoraxchirurgie, die in beiden Häusern eine sehr breite Expertise aufweisen. Die beiden Chefärzte der Allgemein-, Viszeral, Thorax- und Gefäßchirurgie Professor Dr. Stefan Maier vom Klinikum Kaufbeuren und Prof. Dr. Dr. h.c. Carsten Gutt vom Klinikum Memmingen haben in den vergangenen Jahren die Kompetenz im Bereich der Thoraxchirurgie konsequent weiter auf- und ausgebaut. Bereits im Sommer 2020 führten sie erste Gespräche bzgl. einer Kooperation zum Lungenzentrum Allgäu. „Die Kliniken Kaufbeuren und Memmingen hatten traditionell schon immer einen sehr guten Kontakt und wir tauschen uns an sich regelmäßig auf Chefarztebene aus“, erklärt Professor Maier. „Ich bin begeistert wie angenehm und vertrauensvoll die Zusammenarbeit ist. Wir profitieren alle davon, wenn wir uns im gesamten Spektrum der Lungenheilkunde klinikübergreifend austauschen und uns gegenseitig stärken“, so Professor Gutt.
Die gemeinsamen Lungenkonferenzen („Lungenboards“) finden bereits seit Ende des Jahres immer montags per Video statt. Hier kann jeder Hausarzt, jede Klinik, grundsätzlich aber auch jeder Patient seine Fälle vorstellen. „Das läuft sehr gut. Wir haben jeweils alle Nachbardisziplinen dabei: Strahlentherapie, Pathologie, Pulmologie, Onkologie sowie Radiologie und unterstützen uns in den Themen gegenseitig“, beschreiben die Chefärzte die bereits gelebte Praxis. Je nach Fall, kann es auch vorkommen, dass ein Operateur von einem zum anderen Standort geht oder auch Eingriffe zusammen durchgeführt werden.
Zusammenarbeit auf Augenhöhe
Die beiden Vorstände Ute A. Sperling von den Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren und Maximilian Mai vom Klinikum Memmingen freuen sich vor allem über die Zusammenarbeit auf Augenhöhe: „Beide Standorte haben sowohl den Sitz als auch die Verantwortung und jeweils eine unglaublich breite Expertise. Durch das gemeinsame Lungenzentrum ergänzen wir das medizinische Know-how beider Kliniken sowohl in der Breite als auch in der Tiefe. Insbesondere die sich hieraus ergebenen Vorteile für die Patienten und die niedergelassenen Ärzte sind ganz wesentlich“, erklärt Ute A. Sperling. „Sowohl Kaufbeuren als auch Memmingen führen die Thoraxchirurgie entsprechend auf diesem hohen Niveau weiter und stärken sich gegenseitig. Wir legen die Basis für eine weitreichende strukturelle Vernetzung in der Lungenmedizin, die den Patienten eine gleichbleibend hohe Qualität an beiden Standorten bietet und von der die ganze Region profitiert“, betont Maximilian Mai.
Patienten können sich an beiden Standorten vorstellen
Das Lungenzentrum Allgäu pflegt eine konstruktive Zusammenarbeit mit anderen Gesundheitseinrichtungen und niedergelassenen Fach- und Allgemeinärzten. Die beiden jeweiligen Oberärzte der Thoraxchirurgie Dr. Benedikt Haager vom Klinikum Memmingen und Christoph Berghammer vom Klinikum Kaufbeuren empfehlen Hausärzten und Patienten: „Generell sollte bei Lungenproblemen ein Facharzt bzw. ein Lungenzentrum kontaktiert werden. Bei uns können sich die Patienten an beiden Standorten vorstellen, wir bieten hierfür jeweils spezielle Lungensprechstunden an. Durch unsere einheitlichen Qualitätsstandards und Methoden ist die bestmögliche Versorgung für die Patienten sichergestellt, die man auf diesem medizinischen Fachgebiet bekommen kann. Die Patienten erhalten in beiden Häusern eine professionelle und bestmögliche Behandlung und müssen keine weiten Wege auf sich nehmen“.