Liebe geht durch den Magen: Durch falsch zugestellte Essenslieferungen kommen sich Ila (Nimrat Kaur) und Saajan (Khan) näher. Presssefoto: KaminwerkMemmingen (dl). Das Kaminwerk bietet mit dem Film „Lunchbox“ zum ersten Mal eine indisch-europäische Produktion. Wer jetzt allerdings einen Bollywood-Streifen erwartet, täuscht sich. "Lunchbox" gilt als einer der schönsten Liebesfilme der letzten Zeit. Gezeigt wird der Film am Donnerstag, 12. Juni, um 20 Uhr.
Ila (Nimrat Kaur) lebt in der indischen Metropole Mumbai. Seit geraumer Zeit wird sie von ihrem Mann vernachlässigt und genau das beabsichtigt sie mittels ihrer würzigen Kochkunst zu ändern. Sie zaubert ihrem Gatten köstliche Mahlzeiten, die sie ihm durch sogenannte Dabbawallas zukommen lassen will. Diese Lieferanten haben sich darauf spezialisiert, Büroangestellten das frisch zu Hause zubereitete Mittagessen direkt an den Arbeitsplatz zu bringen. Doch bei der Lieferung an Ilas Mann geht etwas schief, die Essensbox landet trotz überaus penibler Kennzeichnung nicht dort, wo sie hin soll, sondern beim einsamen Saajan (Irrfan Khan). Über dieses falsch zugestellte Essen kommen der unglückliche Einzelgänger und die auch nicht gerade zufriedene Hausfrau in Kontakt. Fortan nutzen Ila und Saajan den Lieferservice, um über die Boxen Nachrichten auszutauschen und schließlich entsteht zwischen ihnen eine zarte Freundschaft.
Ein am europäischen Vorbild orientiertes Arthouse-Kino hat es in Indien nach wie vor schwer: Ohne entsprechende internationale Kooperationen ist es bis heute fast unmöglich solche Werke produzieren, doch es gibt sie: Ein außergewöhnlich gelungenes Beispiel einer indisch-europäischen Koproduktion ist dieser Liebesfilm „Lunchbox“. Das Debüt von Ritesh Batra, der auch das Drehbuch verfasst hat, besticht, ganz anders als ein typischer Bollywood-Film, durch leise Töne und zarte Beobachtungen.
Ab 19 Uhr gibt es wie immer Sushi und Suppe im Kaminwerk. Der Eintritt kostet 6 Euro, Schüler und Studenten bezahlen keinen Eintritt.