Die Lokale Memmingen
Gefro AOK Brommler stadtmarketing Enerix Golfclub Memmingen Innoverta Landestheater Schwaben Cineplex Kaminwerk Memmingen FC Memmingen Rechtsanwalt Philipp Hacker Radio AllgäuHit

"Loslegen und Gas geben" - Politischer Aschermittwoch der Memminger SPD

veröffentlicht am 02.03.2017
Politischer Aschermittwoch der Memminger SPD

Roland Eichmann, 1. Bürgermeister von Friedberg und Fürsprecher des Memminger SPD-OB-Kandidaten Dr. Friedrich Zeller. Foto: Sonnleitner

Memmingen (as). Das traditionelle Verunglimpfen des politischen Gegners am Aschermittwoch hat ausgedient, zumindest auf kommunaler Ebene. So konzentrierte sich auch die Memminger SPD bei ihrem politischen Aschermittwoch in der FCM Stadiongaststätte auf die eigenen Anliegen und Ziele für die Stadt, wozu natürlich die OB-Kandidatur von Dr. Friedrich Zeller gehört. Besonderer Gast war der 1. Bürgermeister von Friedberg, Roland Eichmann.

Nach Begrüßung der Parteimitglieder von SPD und FDP und der Gäste durch den Ortsvorsitzenden der Memminger SPD, Rolf Spitz, gab es zunächst „frische Worte“ von Alt-Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger. Holzinger bezeichnete Zeller als „Garant, die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt voranzubringen“. Memmingen sei eine offene Stadt, die nicht von Eliten und Klüngel bestimmt werde.

„Der Neue macht’s“, so auch Roland Eichmann, 1. Bürgermeister von Friedberg. „Friedrich kann Verwaltung, er kann Kommunalpolitik“. Keine andere politische Ebene böte so viele Möglichkeiten befriedigender Gestaltung wie die Kommunalpolitik, schwärmte Eichmann. Zellers politische Karriere sei auch von Tiefs geprägt sei, dies sei wichtig für die Selbstreflexion eines Politikers. „Es macht auch Sinn, dass man mal verliert“, sagte Eichmann aus eigener Erfahrung.

Glaubwürdigkeit und Vertrauen

Das Friedberger Stadtoberhaupt verglich die Memminger Themen mit denen in seiner Stadt, die knapp 30.000 Einwohner zählt. Zeller hätte hierfür gute Vorschläge parat. Wie Dr. Zeller selbst, fordert auch er mehr Ehrlichkeit und Offenheit in der Politik. “Kommunalpolitik lebt von Glaubwürdigkeit und Vertrauen“, so der Gast. „Ob und wie gewählt wird, zeigt sich im Gespräch von Mensch zu Mensch“.

„Entscheidend ist, was im Kleinen passiert“, ein Bürgermeister stehe im Dienste der Menschen, deren Alltagsprobleme er ernst nehmen sollte, z.B. durch eine ausführliche Bürgersprechstunde, so Eichmann. Ein guter Rathauschef müsse zuhören können und dürfe keine Angst vor Kritik haben. Wichtig sei außerdem der unvoreingenommene Blick von außen: „Man ist schnell auf eingefahrenen Gleisen unterwegs.“

"Auch Schulz war einmal Bürgermeister"

„Es geht nicht um den Erfolg der Partei, sondern um den der Menschen“, schließt Eichmann seine Ansprache in der er den Blick auch nach Vilshofen richtete, wo er zuvor am politischen Aschermittwoch der SPD teilgenommen hatte. Dort habe der Hoffnungsträger der SPD, Martin Schulz, vor 5.000 Gästen „eine unglaubliche Rede“ gehalten. „Auch Schulz war einmal Bürgermeister und hat gelernt, den Menschen zuzuhören“, betonte Eichmann.

Zum Schluss ergriff der Memminger Hoffnungsträger Dr. Friedrich Zeller das Wort. Auch er führte den Erfolg von Martin Schulz darauf zurück, dass dieser seine Karriere als Bürgermeister von Würselen (NRW) begonnen hatte. Was die Nähe zum Menschen betrifft, stellte er den Bürgermeister auf eine Linie mit Hausarzt und Pfarrer.

Alltagsprobleme im Vordergrund

Zeller berichtete von seinen Eindrücken vor Ort und bestätigte die Erfahrung Eichmanns, dass die Bürger vor allem Lösungen für ihre Alltagsprobleme vom Rathauschef erwarten. “Wie komme ich mit meinem Rollator in den Bus?“, diese Frage sei ihm bei einem Altenheimbesuch gestellt worden.

Neben der Aufgabe der Barrierefreiheit streifte Zeller er in seiner Ansprache verschiedene aktuelle Themen wie den „Meilenstein Elektrifizierung“ - hier gelte es, dafür zu sorgen, dass die vier Meter hohe Lärmschutzmauer Memmingen nicht teile. Auch die Idee der Regio-S-Bahn gelte es weiterzuverfolgen. Wichtig sei vor allem der Zusammenhalt der Menschen und ein "gutes Miteinander in den Wohngebieten".

In Bezug auf die verbleibende Strecke des Wahlkampfes gab sich der Kandidat kämpferisch: „Die Zeit des Stillhalten muss jetzt vorbei sein, jetzt gilt es, loszulegen und Gas zu geben“, so Dr. Zeller.