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LEW-Infoabend: "Schluss mit den Energie-Mythen"

veröffentlicht am 12.11.2016
LEW

Uta Rinck, Leiterin Energieläden und Partnermanagement bei LEW, und LEW-Energieberater Reinhard Uhl beim "Mythen-Abend" im Energieladen der Lechwerke in der Kramerstraße. Foto: Sonnleitner

Memmingen (as). Unter dem Motto "Schluss mit den Energie-Mythen" veranstaltete LEW einen Info-Abend im Energieladen. Reinhard Uhl, Energieberater LEW, informierte zum aktuellen Stand der Technik in den Bereichen Photovoltaik und Batteriespeicher sowie E-Mobility.

Kursierenden Meinungen und Gerüchten über PV-Anlagen und Batteriespeichern („zu teuer“, „zu unsicher“, „noch nicht ausgereift“) begegnete Reinhard Uhl mit Fakten. So sei die Sonneneinstrahlung gerade in der hiesigen Region keineswegs zu gering für eine PV-Anlage. „Die Module sind günstig wie nie und auf fast jedem Dach schnell montierbar - auch mit Ost/West-Ausrichtung“, erklärte Uhl. „Es gibt keine Faustregel.“

Angesichts steigender Strompreise durch Steuern und Abgaben empfiehlt sich ein möglichst hoher Eigenverbrauch und eine eher geringe Einspeisung ins Stromnetz. „PV Anlagen zur Eigenstromnutzung werden fester Bestandteil im Einfamilienhaus, mittelfristig auch im Gewerbe“, erklärt Uhl. Um die Eigenstromnutzung zu optimieren und unabhängig vom Netzbezug zu werden, gewännen auch Batteriespeicher an Bedeutung, so der Experte.

Solarstromspeicher-Systeme

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Einspeisung bei einer Photovoltaikanlage, kombiniert mit Wärmepumpe. Grafiken: LEW

Eine Erhöhung des Eigenverbrauchs gelingt mit Solarstromspeicher-Systemen. Die Lithiumbatterien (die auch nachgerüstet werden können ) sind zwar teurer, aber dafür wesentlich öfter aufladbar (5.000 bis 15.000 Zyklen) und haben eine doppelt so lange Lebensdauer (bis zu 20 Jahren).

Als gute Alternative zu Solarthermie bezeichnet Uhl eine Brauchwasser-Wärmepumpe. Diese kann auch mit einer PV-Anlage betrieben werden.

Auf die Frage eines Zuhörers nach den Kosten, rechnet Uhl vor, dass eine mittlere Anlage mit 5 KWp für einen Vier-Personen-Haushalt sich in 13,7 Jahren amortisiert habe. „Aktuell ist der KfW-Fördertopf für Batteriespeicher zwar ausgeschöpft, er wird aber ab 2017 wieder aktiviert“, erklärt der Energiefachmann. Der Anteil an förderfähigen Kosten beträgt dann 19 Prozent. Förderungen gibt es auch von LEW.

Info:  Nach dem neuen KfW Programm können Förderungen für Batteriespeicher in Verbindung mit einer PV Anlage bis 30 kW Leistung beantragt werden Diese muss nach dem 31.12. 2012 installiert worden sein. Die Einspeiseleistung der Photovoltaik-Anlage muss außerdem auf 50 Prozent gesenkt werden.

Elektromobilität – die Fortbewegung der Zukunft

Ein weiteres Thema des Mythen-Checks war die E-Mobility bzw. die Frage „Ab wann fahren wir elektrisch?“

E-Mobility sei das Schlagwort in Deutschland, wenn es um Autos und den Verkehr in der Zukunft geht. „Nach den E-Mobility-Plänen der Bundesregierung sollen bis 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen unterwegs sein“, sagt Uhl. Fahren mit Elektroautos und E-Bikes ist umweltfreundlich, günstig im Verbrauch (etwa die Hälfte vom Benziner), komfortabel und leise. Die E-Mobilität ist ein Megatrend, so Uhl. „Die Elektrifizierung, Digitalisierung und Automatisierung hat bereits begonnen.“

Es sei so gut wie sicher, dass in manchen Ländern bald keine Automobile mit Verbrennungsmotor mehr zugelassen werden, prognostiziert der Energieberater. In China explodieren die Elektroautozahlen, so dass Deutschland fürchten muss, abgehängt zu werden. Was sich auf jeden Fall ändern wird,ist die Reichweite von Elektrofahrzeugen, die bis jetzt immerhin bereits 400 Kilometer beträgt. Außerdem wird es ein dichteres Netz von Ladestationen geben. Derzeit kann man das E-Auto an 6.517 öffentlichen Ladepunkte in Deutschland "betanken", davon stehen 937 in Bayern.

Umweltbonus für E-Fahrzeuge

Reinhard Uhl erwähnt auf die Förderprogramme, mit denen die Bundesregierung  elektrisch betriebene Fahrzeuge für Nutzer attraktiver machen will. So wird der Kauf von reinen Elektro-Fahrzeugen mit 4.000 Euro, von Plug-In-Hybriden mit 3.000 Euro gefördert, vorausgesetzt der jeweilige Hersteller beteiligt sich an der Förderung.

LEW

Die LEW betreibt 65 öffentliche Ladestationen in der Region Bayerisch Schwaben.

E- Mobilität-Programm der Lechwerke

Zum Abschluss erläutert Uhl, wie LEW sich für die E-Mobilität engagiert. Dies umfasst den Aufbau und Vertrieb von Ladestationen (gemeinsam mit der RWE betreibt LEW 3.115 Ladepunkte in 509 deutschen Städten) ebenso wie die Vermietung von E-Bikes. Für Privatkunden, die ein Elektro-PKW ausprobieren möchten, gibt es die „Roadshow“.

Informationen im Internet erteilt der „LEW-Energiecoach“ unter www.lew-energieloesungen.de, Ansprechpartner für E-Mobilität ist Andreas Schug, Telefon 0821/328-1589, E-Mail: Andreas.schug@lew.de

Unser Vorschau-Bild zeigt ein Energiespar-Modellhaus mit Ladestation für das Elektroauto. Grafik: LEW