Beim symbolischen Spatenstich am zukünftigen Heizwerk Memmingen Süd/Benningen, von links: Andras Müller, Enrico Lagoda (Projektleiter e-con AG), Martin Wechsel (Zweiter Bürgermeister von Benningen), Jürgen Steigmüller (ehem. Geschäftsführer Rohde & Schwarz), Maximilian Steigmüller (Leiter Infrastruktur Rohde & Schwarz), Julian Schempp (Finanzvorstand e-con AG), Peter Waizenegger, Margareta Böckh, Martin Osterrieder, Christian Seeberger (stellvertretender Landrat Unterallgäu). Foto: Svenja Gropper
Memmingen/Benningen (sg). Memmingen Süd und Benningen sollen in Zukunft mit nachhaltiger Energie in Form von Fernwärme versorgt werden. Dazu fand nun der symbolische Spatenstich auf der Baustelle der Energiezentrale im Gewerbegebiet Benningen statt. Die Inbetriebnahme und Versorgung erster Kunden ist ab 2025 geplant.
Vertreter der e-con AG, der Alois Müller Gruppe, der Gemeinde Benningen, der Stadt Memmingen, der Rohde & Schwarz Messgerätebau GmbH sowie der beteiligten regionalen Baufirmen kamen bei heißem Sommerwetter zum offiziellen Spatenstich auf dem ehemaligen Gelände des Kreisbauhofs an der Memminger Straße zusammen, auf dem das 8 Millionen schwere Projekt Form annimmt. Künftig werden hier bis zu 30.000 MWh Wärme regenerativ erzeugt und genutzt - das reicht für die komplette Wärmeversorgung der Gemeinde Benningen, aber auch für Teile der Stadt Memmingen und Industriekunden wie Rohde & Schwarz. Jährlich können so 2,5 Millionen Kubikmeter Erdgas und bis zu 7.500 Tonnen CO2 eingespart werden.
Baubeginn der Energiezentrale, dem sogenannten Heizwerk Memmingen Süd/Benningen, war im April 2024. Mit den ersten Abschnitten des Netzausbaus wurde im Juni vergangenen Jahres gestartet.
Regional und nachhaltig
„Dies ist ein besonderer Moment, denn ein Heizwerk wird nicht so oft gebaut - zuletzt vor 15 Jahren das Heizwerk im Memminger Norden“, so Andreas Müller, Geschäftsführer der Alois Müller GmbH. Von einem „absoluten Leuchtturmprojekt“ sprach Peter Waizenegger, Vorstand der e-con AG, denn „wir haben hier einen zukunftsweisenden Wärmemix, der zu 100 Prozent regenerativ ist und sich später sogar noch weiter skalieren lässt.“ Die Wärme kommt von einem Hackschnitzelkessel und Großwärmepumpen, die über regenerativen Strom aus den Photovoltaikanlagen an der Start- und Landesbahn des Allgäu Airports versorgt werden - ebenfalls ein Projekt der e-con AG, das 2025 fertiggestellt sein soll.
Versorgungssicherheit
Das Konzept komme gut an, auch bei den Bürgern von Benningen: Von den 34 Anwesen, die an der neuen Trasse entlang der Memminger Straße liegen, nutzen 26 sofort oder mittelfristig den Fernwärmeanschluss. „Durch die Kooperation mit e-con haben wir eine langfristige Versorgungssicherheit gewonnen“, betonte Benningens Bürgermeister Martin Osterrieder.
Die Stadt Memmingen ist mit Liegenschaften in der Benninger Straße und der Edith-Stein-Schule im Boot. Sukzessive solle dann auch den Bürgern im Memminger Süden die Möglichkeit zum Anschluss gegeben werden, wie Memmingens Zweite Bürgermeisterin Margareta Böckh erklärte. „Von der Kapazität her haben wir locker Luft nach oben, sodass sich das gesamte Gewerbegebiet Memmingen Süd und auch die Stadt mit weiteren Liegenschaften oder auch dem neuen Kombibad beteiligten könnten“, so Waizenegger.