Mit dem Wünschewagen des ASB werden schwerstkranken Menschen letzte Wünsche erfüllt. Foto: ASB Wünschewagen
(dl). Noch einmal ans Meer fahren, einen letzten gemeinsamen Ausflug mit der Familie erleben oder mit dem Fußballverein des Herzens im Stadion mitfiebern – der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) erfüllt seit November 2018 schwerstkranken Menschen aus dem Allgäu und Schwaben letzte Wünsche.
Die Corona-Pandemie und die entsprechenden, harten Einschränkungen der Politik selbst für todkranke Menschen, hat zu Beginn des Jahres die Wunschfahrten weitestgehend eingeschränkt. Dennoch konnten zumindest einige Wunschfahrten, wie etwa noch einmal in den Wald oder in die eigene Wohnung nach Hause erfüllt werden. Seit Mai waren auch weitere Fahrten mit Übernachtung am Meer oder Fahrten in die Bergen oder zu Familienfeiern wieder möglich.
Der Wünschewagen hat seit dem Start im Jahr 2018 beinahe 150 letzte Herzenswünsche erfüllt, davon 50 im Jahr 2021. Für diese 50 letzten Wünsche wurden runde 25.000 Kilometer zurückgelegt. „90% der Wunschfahrten wurden ab Mai 2021 durchgeführt,“ erklärt Sonja Hujo, Koordinatorin des Wünschewagen Allgäu/Schwaben. Außerdem erzählt sie, dass die Zahl der angefragten Wünsche viel größer ist, als die tatsächlich durchgeführten Wunschfahrten. Insgesamt waren es in diesem Jahr weit über 110 Wunschanfragen.
Die Wunschfahrten sind für den Fahrgast und die Angehörigen ein unvergessliches Erlebnis, meist geht es noch einmal an einen Ort voller Erinnerungen, zur Familie, zum Lieblingsverein oder ein bislang unerfüllter Wunsch geht in Erfüllung.
Viele dieser angefragten Wunschfahrten waren bereits geplant und standen kurz vor der Erfüllung, aber leider hat sich der Gesundheitszustand einfach zu schnell verschlechtert und die Fahrgäste sind vor Fahrtantritt verstorben oder trauten sich die Fahrt nicht mehr zu. Generell wird jeder Wunsch, der medizinisch und organisatorisch umsetzbar ist, wahrgemacht, teilweise auch innerhalb weniger Stunden oder Tage. Die weiteste Strecke, die 2021 für eine Wunschfahrt zurückgelegt wurde, war 1701 Kilometer und führte in die Nähe vom Bremerhaven. Ein sehr schwer an Krebs erkrankter Patient wünschte sich noch einmal mit seiner Ehefrau und den beiden Kindern dort hinzufahren und ein paar sonnige Stunden am Hafen zu verbringen.
2021 wurden acht Kindern gemeinsam mit Ihren Familien einen Herzenswunsch mit einem Ausflug in das Legoland, zum Drehort der Lieblingsserien oder an den See erfüllt.
eine finanzielle Unterstützung durch Spender oder Sponsoren jederzeit willkommen. Hieraus werden neben den Wünschen der Fahrgäste auch Schulungen und Weiterbildung der ehrenamtlichen Kräfte finanziert, die sich während der Wunschfahrt um das Wohl der Fahrgäste kümmern. Sie alle leisten einen Beitrag dazu, dass anderen Menschen am Ende eines langen – und manchmal auch kurzen – Lebens noch einmal ein ganz besonderer Glücksmoment beschert wir