Das Grenzhofareal wird nach dem Siegerentwurf des Stuttgarter Büros a+r Architekten gestaltet. Foto/Plan: i+R Wohnbau Lindau
Memmingen (dl). Die Planung des Grenzhofareals in Memmingen geht in die nächste Etappe. Laut beschlossenem Bebauungsplan soll auf rund 3,9 Hektar ein zentrumnahes, urbanes Quartier mit Wohnungen, Kindertagesstätte, Einzelhandel, Gastronomie, Dienstleistungen, Büroflächen sowie Grünflächen entstehen.
Das Quartier setzt i+R Wohnbau Lindau nach dem Siegerentwurf von a+r Architekten und faktorgrün Landschaftsarchitekten in den nächsten Jahren um.
In die Planung sind dabei auch Wünsche und Bedürfnisse der Bürger eingeflossen: 550 Personen beteiligten sich an der Befragung, die in der Wettbewerbsausschreibung berücksichtigt wurden.
Lebendiges Quartier
„Ziel ist es, ein optisch vielgestaltiges, gesellschaftlich durchmischtes und nachhaltiges Stadtquartier zu schaffen“, sagt Bürgermeisterin Margareta Böckh. Dazu wurden fünf Gebäudetypen entwickelt: Sie enthalten verschieden große Einheiten von Apartments bis zu Vierzimmer-Wohnungen bzw. Büros und Geschäftsflächen. Die Fassaden sind mit Holz oder Klinkerriemchen verkleidet oder verputzt. Die Dächer werden zur Energiegewinnung über Photovoltaik-Anlagen sowie für private und gemeinschaftliche Dachterrassen genutzt oder begrünt. Alle Häuser verfügen über bodentiefe Fenster sowie Balkone oder Loggien.
In der Sockelzone der zur Grenzhofstraße liegenden Häuser sind Co-Working-Spaces, Gemeinschaftsräume, Mobilitätsstützpunkte mit Werkstatt, Einzelhandel, Café, Pflegestation und Arztpraxen vorgesehen. Die in den Obergeschossen liegenden Wohnungen eignen sich durch die hausinterne Infrastruktur für Senioren bzw. als bezahlbarer Wohnraum für junge Familien. Von den rund 450 Wohnungen werden mehr als ein Viertel geförderte Mietwohnungen sein.
Großzügiges Grünkonzept
Das Freiraumkonzept enthält einen öffentlichen, grünen Quartiersplatz mit großem Spielplatz, begrünte Innenhöfe und private Gärten. Sitzgelegenheiten laden zum Verweilen ein. Das Areal grenzt nördlich an einen Fußgänger- und Fahrradweg, der eine umweltfreundliche Ost-West-Verbindung schafft. „Das Quartier bleibt oberirdisch weitgehend autofrei und bietet zahlreiche Abstellflächen für Fahrräder und ausreichend Besucherparkplätze an den Randzonen“, erklärt Karlheinz Bayer, Geschäftsführer der i+R Wohnbau. Den Bewohnern steht unter dem Quartier eine Garage zur Verfügung.