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Lachener „Hoigata“

Auf historischen Spuren der Ziegelei Goßmannshofen

veröffentlicht am 09.05.2019
Lachener „Hoigata“

Die Direktor Haberl-Straße im neuen Gewerbegebiet. Im Hintergrund sind noch Gebäude der ehemaligen Ziegelei zu sehen, in denen sich neue Gewerbebetriebe angesiedelt haben. Text und Bild: Gertrud Endres, Gemeinde Lachen

Lachen (dl). Am vergangenen Dienstag luden die Gemeinde Lachen und das Team von "Lachen hilft" die Bürger der Gemeinde Lachen zum informativen „Lachener Hoigata“ ins Vereinsheim Lachen ein. Da es im neuen Gewerbegebiet nun die Direktor-Haberl-Straße gibt, wollte die Kommune die Bürger über die Hintergründe dieses Namens informieren. Mit dem Straßennamen gedenkt die Gemeinde Direktor Matthäus Haberl, der ein großzügiger Spender für Kirche und Kommune war.

Als Referent konnte Herr Bernhard Wolf, Enkel von Direktor Matthäus Haberl eingeladen werden, welcher seine Kindheit in der Gemeinde verbrachte und viele alte Erinnerungen mitbrachte. Matthäus Haberl war Ehrenbürger der Gemeinde Lachen und außerdem Träger des Bundesverdienstordens 1. Klasse.

Erfreulicherweise konnte Bürgermeister Diebolder über 60 Gäste beim Hoigata begrüßen. Gut beucht war die Veranstaltung sicherlich auch, weil noch ehemalige Ziegeleiarbeiter in der Gemeinde wohnen und die Gemeindebürger noch einen großen Bezug zur Ziegelei haben.

Die alte Ziegelei in Goßmannshofen

Lachener „Hoigata“

Die alte Ziegelei in Goßmannshofen. Archivfoto: Gemeinde Lachen

Die Ziegelei wurde 1904 durch Ignaz Fischer gegründet, als Heinrich und Maria Braun ihren Bauernhof in Goßmannshofen verkauften und alle zugehörigen Grundstücke dem Lehmabbau opferten. Der nahe gelegene Bahnhof und das Lehmvorkommen waren damals der Anreiz dafür, dass sich hier die Ziegelei niederließ. Die Ziegelei überdauerte so manch schwierige Zeit und wurde später von der Stadt Kempten übernommen und 1987, im Höhepunkt Ihrer Produktion, geschlossen.

Lachener „Hoigata“

Sehr gut besucht war der informative „Lachener Hoigata“ im Vereinsheim Lachen. Foto: privat

Direktor Haberl war 25 Jahre Geschäftsführer der Ziegelei in Goßmannshofen. Er baute im Marienjahr 1954 die Kapelle in Goßmannshofen und spendete u. a. auch die Ziegelsteine für das Leichenhaus Lachen. Er war in der Gemeinde eine angesehene Persönlichkeit und Arbeitgeber und immer ein großzügiger Unterstützer von Kirche und Kommune. Nach wie vor finden wir Spuren der alten Ziegelei in Goßmannshofen, wie z.B. die Produktionshallen, das Sumpfhaus und den kleineren der beiden ehemaligen Kamine, der heute noch über dem Gewerbegebiet thront.

Neben der Direktor-Haberl-Straße gibt es auch die Ziegeleistraße im neuen Gewerbegebiet. Die Ziegelei lebt also weiter, obwohl der Brennofen erloschen, der hohe Kamin gesprengt und der Ziegeleirauch längt verflogen ist. Aus dem ehemaligen Abbaugebiet ist ein wertvolles Biotop entstanden und neue Gewerbe ließen sich in den alten Gemäuern nieder.

So wurden die Stunden der Gemeinschaft eine interessante Zeitreise in die Vergangenheit uns so mancher Gast konnte noch von seinen persönlichen Erlebnissen berichten.

Info: Der Lachener Hoigata wird mehrmals jährlich von der Gemeinde und dem Nachbarschaftshilfeverein "Lachen hilft" als informativer Nachmittag oder einfach als gesellige Runde im Vereinsheim angeboten. Ziel ist vor allem, die Dorfgemeinschaft zu stärken und zusammenzuführen.