Grafik: Sarah Eigenseher
Memmingen (dl). In der Premiere des Schauspiels „Lügnerin“ am Samstag, 23. April, um 20 Uhr im Großen Haus geht es um ein junge Frau, die durch eine spontane Lüge die langersehnte Aufmerksamkeit ihrer Umwelt auf sich zieht.
Als die junge, schüchterne Nuphar von einem alternden Ex-Schlagersänger massiv beleidigt wird, schreit sie die Nachbarschaft zusammen. Die Frage, ob der Sänger sie angefasst habe, bejaht Nuphar aus einem Impuls heraus und erkauft sich mit dieser Lüge unerwarteterweise die lang ersehnte Aufmerksamkeit und Zuwendung ihrer Umwelt. Eine Lüge führt zur nächsten, sie lernt Gleichgesinnte kennen und findet nach Zweifeln und Gewissensbissen bald Freude an der Manipulation der Wirklichkeit. Und alle um Nuphar herum fügen sich in das neue Konstrukt der Wirklichkeit ein und verstricken sich immer mehr in ihre eigene moralische Fragwürdigkeit.
Die israelische Autorin Ayelet Gundar-Goshen hat eine abgründige Erzählung geschaffen über die Macht der Worte, die verführerische Leichtigkeit der Lüge und die unsichere Konstruktion unserer Welt, die zum ersten Mal für eine Bühne adaptiert wird.
Gundar-Goshen, geboren 1982, studierte Psychologie in Tel Aviv, später Film und Drehbuch in Jerusalem. Für ihre Kurzgeschichten, Drehbücher und Kurzfilme wurde sie bereits vielfach ausgezeichnet. Sie lebt in Tel Aviv.
Weitere Aufführungen am 3., 19., 25., 27. und 28. Mai um 20 Uhr sowie am 1., 8., 15. und 29. Mai um 19 Uhr.