Die Energiekrise führt auch zu gestiegenen Heizkosten, allerdings 2022 nicht bei Gas. Foto: pixabay / geralt
(dl). In den kommenden Wochen und Monaten erhalten Mieter ihre Heizkostenabrechnung für 2022. Doch die Erhöhung der Erdgastarife bekommen sie darin kaum zu spüren. Mieter mit Gasheizung haben im Durchschnitt mit ihren geleisteten Vorauszahlungen die Heizkosten abgedeckt und müssen nicht mit Nachzahlungen rechnen, wie eine vom Energiedienstleister ista durchgeführte Auswertung in Bayern ergab. Für Fernwärme und Ölheizungen wird es schon jetzt teurer - und laut derzeitiger Prognose steigen die Kosten dieses Jahr weiter.
„Die Sparanstrengungen der Verbraucher, der milde Winter und die Dezemberhilfe sorgten dafür, dass die Brennstoffkosten bei Gas sich auf dem Vorjahresniveau bewegten. Mieter müssen für das laufende Jahr mit deutlichen Kostensteigerungen rechnen. Zu spüren bekommen sie diese erst im kommenden Jahr mit der Heizkostenabrechnung 2023“, sagt ista-Chef Hagen Lessing. „Umso wichtiger ist nun weiterhin ein sparsames Heizverhalten der Verbraucher. Unsere klimabereinigten Verbrauchsdaten zeigen: Beim individuellen Heizverhalten ist noch ordentlich Luft nach oben – auch in Bayern.“
Heizöl am teuersten
Bei Erdgas als Energieträger müssen Mieter in Bayern einer durchschnittlichen Wohnung mit 70 Quadratmetern Fläche mit den gleichen Kosten wie im Vorjahr rechnen. Ganze 12 Prozent teurer wird des für Mieter mit Fernwärme. Noch unangenehmer wird es für Mieter mit Ölheizungen: Hier liegen die Brennstoffkosten ganze 28 Prozent höher. Unterm Strich werden 2022 für eine mit Öl beheizte Durchschnittswohnung etwas mehr als ein Viertel höhere Heizkosten fällig als noch im Vorjahr.
Heizkosten steigen 2023 weiter
„Mieter sollten Rücklagen bilden. Andernfalls droht ein echter Schock mit der Abrechnung für 2023, die im Jahr 2024 den Mietern zugeht“, rät Lessing. Eine Musterrechnung für eine 70qm-Musterwohnung für die drei häufigsten Brennstoffarten zeigt warum:
Bei Erdgas rechnet ista auf dem aktuellen Preisniveau von 12 Ct/kWh im günstigsten Fall mit einem Anstieg der Heizkosten um 80 Prozent – vorausgesetzt die Verbraucher bleiben sparsam und die Temperaturen milde wie im Vorjahr. In einem weniger optimistischen Szenario kommt es sogar zu Mehrkosten von bis zu 116 Prozent – wenn sich etwa Heizverhalten und Witterung auf dem Niveau des Vorkrisenjahres 2021 bewegen.
Dank Preisbremse können Verbraucher bei Fernwärme mit einer Kostenentlastung zwischen 18 und 20 Prozent rechnen – vorausgesetzt die Preisbremse wirkt für ihren gesamten Heizenergiebedarf. Die Musterrechnung für Heizöl zeigt einen weiteren möglichen Anstieg zwischen 45 und 85 Prozent.