Staatsminister Markus Blume trägt sich im Großen Saal des Theaters ins Goldene Buch ein. Dahinter (v.l.): Christine Hofer, Peter Kesten, Ehrenbürger Dr. Ivo Holzinger, Bürgermeister Dr. Hans-Martin Steiger, Geschäftsleiterin Zweckverband LTS, Tanja Schröck, Klaus Holetschek, Stadtrat Christoph Baur, Manfred Schilder, Alfons Weber, Ehrenbürger Josef Miller und Fraktionsvorsitzender Helmuth Barth. Foto: A. Wehr/ Pressestelle Stadt Memmingen
Memmingen (dl/rad). Der Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Markus Blume, hat das Landestheater in Memmingen besucht und sich ins Goldene Buch der Stadt eingetragen.
Die wirtschaftliche Lage des Landestheaters (LTS) sowie die aktuelle Situation von Kunst und Kultur nach zwei Pandemiejahren waren Kernthemen im Gespräch mit Intendantin Christine Hofer, dem Kaufmännischen Direktor des Landestheaters, Peter Kesten, Staatsminister Klaus Holetschek, Oberbürgermeister Manfred Schilder und dem stv. Bezirkstagspräsident Alfons Weber. „Kommunale Kultureinrichtungen sind echte Schätze in unserer bayerischen Kulturlandschaft. Das Landestheater Schwaben ist ein besonderes Juwel! Herzlichen Dank für Ihr großartiges Engagement“, betonte Staatsminister Blume mit Blick auf den LTS-Zweckverband als wirtschaftlich tragende Einrichtung für das Theater. Blume sagte zu, sich auch in Zukunft für eine starke und verlässliche Unterstützung des Landestheaters Schwaben durch den Freistaat einzusetzen.
Peter Kesten und Christine Hofer stellten die Lage im Landestheater dar. Wie bei anderen Theaterhäusern auch, müsse im LTS das Publikum nach der Pandemiezeit wieder zurückgewonnen werden - und das unter erschwerten Bedingungen. „Es fehlt Personal, wir haben einige Stellen nicht besetzen können“, erklärte Kesten.
So habe es aufgrund der schwierigen Lage während der Pandemiejahre gerade im Kulturbetrieb einige Abwanderungen gegeben. Wie beispielsweise MaskenbildnerInnen, die in die Filmindustrie deutlich besseree Verdienstmöglichkeiten hätten, führte Intendantin Christine Hofer an.
Vergütungen am LTS am "unteren Ende"
Bis dato bewegten sich die Vergütungen am Landestheater Schwaben für nahezu alle Beschäftigten am absolut unteren Ende des Branchenspektrums, oft tatsächlich im Bereich der gesetzlichen Mindestlöhne und tariflichen Mindestgagen, obwohl es sich um ausgebildete Fachkräfte mit teilweise mehrjähriger Berufserfahrung handele. Eine Aufstockung sei dringend vonnöten, um Personal halten und gewinnen zu können. Auch die gestiegenen Energiepreise belasten die Finanzen des Theaters enorm, betonte Kesten.
„Wir stehen hinter dem Landestheater Schwaben. Kultur ist kein Luxus“, bekräftigte Manfred Schilder. Für die Zukunft müsse beispielsweise versucht werden, noch mehr in die Fläche zu gehen und mehr Gemeinden für Gastspiele zu gewinnen.
Um eine Gagenanpassung im kommenden Jahr stemmen zu können, sei der Zweckverband auf die Unterstützung des Landes angewiesen, betonte Alfons Weber: „Ihre Förderung ist für uns maßgeblich.“
Neben der Situation der Kultureinrichtungen brachte Klaus Holetschek mit der 2025 anstehenden 500-Jahr-Feier der Zwölf Artikel, der europaweit ersten schriftlich festgehaltenen Forderungen nach grundlegenden Menschenrechten, ein weiteres wichtiges Thema ein. Der Minister wurde über die Einrichtung des Projektbüros „Stadt der Freiheitsrechte“ und über Planungen für das große Jubiläumsjahr informiert. Staatsminister Blume war auf Einladung von Klaus Holetschek nach Memmingen gekommen.