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Komik, Kunst und tiefsinnige Klänge

Tausende Besucher beim ersten Wochenende der Memminger Meile

veröffentlicht am 26.06.2023
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Die Cia. Anna Confetti aus Barcelona präsentierte beim Spaziergang mit einem gigantischen Klappstuhl durch die Innenstadt clowneske und gleichzeitig poetische Schauspiele.

Memmingen (sg). Mit bestem Sommerwetter, guter Stimmung und vielseitigen Programmpunkten hat die „Memminger Meile“ am ersten Wochenende ein reges Publikum angelockt. Beim beliebten Pflasterspektakel wurde viel gelacht und gestaunt. Nicht zuletzt erweist sich Gaia als Publikumsmagnet, auch überregional und für besondere Musikevents wie das Klimakonzert am Sonntagabend.

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Manic Freak „Pequeño Payaso“ amüsierte das Publikum auf dem Hallhof.

Am Samstag lockte beim Pflasterspektakel ein breites Programm mit Straßenkunst, Zauberei und Klassik mehrere tausend Besucher in die Stadt. Viele Straßenkünstler machten das Publikum zum Teil der Show und sorgten dabei für viel Spaß.
„Auf geht’s! Vamos!“, tönte es mittags vom Marktplatz bis um Theaterplatz, als sich das Bewegungstheater „Cia. Anna Confetti“ - drei als ältere, exzentrische Damen verkleidete Clowns - mit riesigem Klappstuhl, auf den Weg machte und alsbald ein großes Publikum hinter sich scharte.

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"Nein, Steffi, nein!", holen die anderen beiden sie zurück.

Jeder, ob mit Handy im Anschlag zum Fotografieren, im Café oder auf einer Bank, konnte Teil des Spektakels werden. In dieser Spontaneität und Improvisation lag sowohl der Reiz als auch der Witz. Und nicht selten waren herzliche Lacher zu hören.

Komplett ausverkauft war abends dann auch die begeistert aufgenommene Show des Zauberers Pit Hartling.

Klimakonzert in der Martinskirche

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Arvo Pärt - Fratres für Violine und Klavier.

Im Kontrast dazu, mit viel mehr Ernst und Tiefe, stand das Klimakonzert, das den Klimawandel und unseren Umgang mit der Erde und den Ressourcen ins Zentrum stellte. Zum Nachdenken und Genießen füllte sich Sonntagabend die Martinskirche für das Konzert mit dem Orchester des Wandels aus Augsburg. Dabei war die Erde nicht nur in den Texten und der Musik im Zentrum, sondern sprichwörtlich durch Gaia zentral zu sehen. Hochkarätige Musiker in kleiner, ausgewählter Besetzung brachten das Kirchenschiff zum Klingen. Klänge, die den wissenschaftlichen Interventionen und der vorgetragenen Zukunftsrede von Roger Willemsen Ausdruck verliehen. Mal wie ein Seufzer von Gaia klingend, mal wie Vogelgesang, mal wie Meeresrauschen, mal wie Donner, dabei balancierend zwischen Harmonie und Reibung, schnellen und langsamen Parts, Wildheit und Sanftheit – kurz: Musik wie ein Mix von allem, was Gaia und das Leben auf ihr ausmacht. Vielleicht auch wie ein Ruf ihr wieder besser zu lauschen, so gebannt und aufmerksam wie das Publikum dem Konzert. Langanhaltender Applaus belohnte diesen tiefsinnigen, zum Nachdenken anregenden und musikalisch genussvollen Abend.

Fotos: Svenja Gropper

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