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Knackpunkt Heimertingen: Umgestaltung des alten Bahnhofes noch unklar

veröffentlicht am 21.03.2015

Soll künftig S-Bahn-Station sein – der Bahnhof Heimertingen. Foto: Radeck Die Umgestaltung des alten  Bahnhofs Heimertingen zur Regio-S-Bahn-Station stellt die Beteiligten vor eine Herausforderung. Foto: Radeck

Heimertingen (as). Im Rahmen einer von dem CSU-Landtagsabgeordneten Klaus Holetschek organisierten Treffens informierten Vertreter der Bahn und Experten der obersten Baubehörde die Bürgermeister und Gemeinderäte von Amendingen, Heimertingen, Pless, Fellheim, Buxheim und Memmingen über das Konzept und die Finanzierung der geplanten Regio-S-Bahn Haltepunkte (wir berichteten). "Knackpunkt" der Planung ist die Umgestaltung des alten Bahnhofs Heimertingen.

Im Gegensatz zu anderen Haltepunkten wie Amendingen, die geringere Anpassungsmaßnahmen erfordern und damit auch weniger Kosten aufwerfen, sei in Heimertingen mit umfangreicheren Umgestaltungsmaßnahmen zu rechnen, da es hier zwei Gleise gibt und ein Überweg für die Fahrgäste geschaffen werden muss. „Die Züge begegnen sich in Heimertingen, dies ist der größte Problempunkt", so Stefan Schell von der Obersten Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern.

Über- oder Unterführung nur für Fußgänger?

Die am wenigsten aufwendige Lösung wäre eine Über- bzw. Unterführung lediglich für die Fußgänger. Die Kosten hierfür hätte allerdings die Gemeinde allein zu tragen. Bei einer barrierefreien Gestaltung sind das bis zu 1,5 Millionen Euro. "Das kommt nicht in Frage", erklärt der Heimertinger Bürgermeister Jürgen Schalk. Er favorisiert eine Brücke oder Unterführung für Autos und Fußgänger. Da diese den Bahnübergang ersetzen würde, obliegen die Baukosten hierfür Gemeinde, Bahn und Bund jeweils zu einem Drittel. Problematisch ist allerdings, dass die Wohnbebauung neben dem Bahnübergang zu wenig Platz für eine Brücke oder Unterführung lässt. Bahn und Gemeinde wollen sich bald zusammensetzen, um eine Lösung zu finden.

Die Kosten, die auf die Gemeinden zukommen, sind nicht zu unterschätzen, gibt auch der Buxheimer Bürgermeister Werner Birkle zu bedenken. „Doch keine Gemeinde wird sich gegen die Pläne verschließen“, versichert er - macht aber deutlich, dass die SPNV keine Konkurrenz zum ÖPNV darstellen dürfe. Hier sei eine gut durchdachte Feinabstimmung seitens des Landkreises Unterallgäu und der Stadt Memmingen nötig, bestätigte Schell. Doch beide Systeme stünden nicht im Gegensatz zueinander, vielmehr könne man durch die Regio S-Bahn von einer Verdopplung der Fahrgäste ausgehen: „Der Zugverkehr ist das Rückgrat des Systems."

Vier Stationen ab Ende 2019 befahrbar

Läuft alles wie geplant, dann können im Dezember 2019 die ersten vier im neuen Regio-S-Bahn-Konzept geplanten Haltepunkte in Pless (am Riedweg), Fellheim (Äußere Bahnhofstraße), Heimertingen (alter Bahnhof) und Amendingen (Grünenfurterstraße) in Betrieb gehen. Wie bereits berichtete, werden die Haltestellen am Berufsbildungszentrum (BBZ) in Memmingen und in Buxheim (am ehemaligen Bahnhof) erst zwei bis drei Jahre später fertig, da sie in die Elektrifizierung der Bahnstrecke München – Lindau einbezogen werden.

Während die Haltepunkte jeweils zur Hälfte vom Freistaat Bayern und der Deutschen Bahn finanziert werden, sind die Stadt Memmingen und die betroffenen Gemeinden für die Einrichtung von Park-and-Ride-Plätzen und Fahrradabstellmöglichkeiten zuständig.