
Mit Lungenfacharzt Dr. Radu Braga (links) und demThoraxchirurgen Dr. Benedikt Haager kann das Klinikum Memmingen ein breites Spektrum an Lungentherapien anbeiten, wie ansonsten nur Krankenhäusern der Maximalversorgung. Foto: Ullrich Haas
Memmingen (dl). Das Klinikum Memmingen erweitert sein Diagnose- und Behandlungsspektrum bei Lungenkrankheiten, um Patienten die bestmögliche Therapie anbieten zu können. Mit dem Thoraxchirurgen Dr. Benedikt Haager vom Uniklinikum Freiburg konnte nun ein weiterer Spezialist gewonnen werden.
„Je früher die Krankheiten diagnostiziert und behandelt werden, desto eher können Einschränkungen der Lebensqualität und ein frühzeitiger Tod verhindert werden“, betont Lungenfacharzt Dr. Radu Braga von der Medizinischen Klinik I (Chefarzt Prof. Dr. Andreas May). Der bereits am Klinikum Memmingen etablierte Lungenspezialist Braga und sein erfahrenes und eingespieltes Team werden seit August durch den Thoraxchirurgen Dr. Benedikt Haager unterstützt. Der langjährige Oberarzt Haager ist aus dem Uniklinikum Freiburg als Sektionsleiter der Thoraxchirurgie in die Klinik für Allgemein-, Visceral-, Thorax- und Gefäßchirurgie (Chefarzt Prof. Dr. Dr. h.c. Carsten N. Gutt) am Klinikum Memmingen gewechselt.
„Der Vorteil am Klinikum Memmingen ist, dass wir alles unter einem Dach haben“, erklärt Dr. Braga. Eine derart geballte Kompetenz an Internisten, Chirurgen, Radiologen und Onkologen gebe es sonst nur an Krankenhäusern der Maximalversorgung, erklärt Dr. Haager.
Vorteilhaft seien auch andere, am Klinikum Memmingen fest vorhandene Strukturen, wie das zertifizierte Darmzentrum oder die zertifizierten Zentren für Brust- oder Bauchspeicheldrüsenkrebs. „In der Tumorkonferenz beispielsweise wird die Behandlung jedes einzelnen Lungenkrebskranken von verschiedenen Fachärzten diskutiert und bei Lungenmetastasen durch andere Tumore sind die weiteren Organkrebszentren, die am Klinikum Memmingen etabliert sind, mit involviert“, führt Dr. Braga aus.
Wichtig für ein Lungenzentrum seien neben der medizinischen und pflegerischen Kompetenz auch moderne Gerätschaften zur Untersuchung und Behandlung der Lunge. Mit ultradünnen Endoskopen könne bis in die letzten Winkel gesehen werden, so können Krankheiten erkannt und zum Teil auch ohne große Operation behandelt werden. „Muss doch operiert werden, liegt unser Schwerpunkt in der minimal-invasiven Chirurgie, bei denen der Patient durch kleine Schnitte profitiert“, so Haager. Bei kleinen Schnitten sei der Heilungsverlauf nachweislich schneller und komplikationsloser als bei großen Öffnungen des Brustraumes.
Bei der Diagnosestellung profitieren die Patienten im Klinikum Memmingen von vorhandenen, modernen Großgeräten wie dem Positronen-Emissions-Tomographen (PET-CT). Durch dieses nuklearmedizinische Schnittbildverfahren könne beispielsweise bösartige Bronchialkarzinome sehr gut von gutartigen Tumoren unterschieden werden.
Infokasten: Als interventionell bezeichnet man Diagnose- oder Therapieverfahren, die – im Gegensatz zum konservativen Vorgehen – gezielte Eingriffe (Interventionen) am erkrankten Gewebe vornehmen, um den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen.