Memmingen (tac). Ihre Fans hat Sarah Lesch mit ihrem Konzert im Memminger Kaminwerk zwar begeistert, allerdings hat sich die 33-jährige Songwriterin in gerademal 85 Minuten recht kurz und knapp präsentiert.
Gut 400 Besucher sind ins Memminger Kulturzentrum Kaminwerk gekommen, um die Liedermacherin live zu erleben. Zuvor eingeheizt hatte Bastian Bandt, der die Gäste in runden 50 Minuten schon mal aufgewärmt hatte. Dann endlich ist sie da, die hagere und bekennende Veganerin Sarah, und macht anfangs eine deutliche, aber sehr freundliche Ansage: Keine Handyfotos und vor allem keine Filmerei möchte sie bei ihrem Konzert – schließlich will sie ihr neuestes Lied nicht gleich im Internet wiederfinden.
Aber dann ging‘s los, unter anderem mit dem sechsminütigen Song Testament, den sie eigens für ihren Sohn geschrieben hat. Damit hat sie übrigens 2016 den in Wien ausgetragenen Protestsongcontest gewonnen.
Das dankbare Publikum hat ihre mitunter systemkritischen Songs aufgesaugt, hätte sich aber auch über mehr Lieder – auch aus ihrem neuen Album "Den Einsamen zum Troste" – gefreut. Hier hat sich die Wahl-Leipzigerin kurz angebunden gezeigt, nach nicht einmal eineinhalb Stunden Kurzweile war Schluss.
„Schade“, war nicht nur einmal vom Publikum zu hören, das nach nur einer Zugabe und insgesamt nur 85 Minuten merklich enttäuscht war.