Memmingen (dl). Verwirrt, zerstreut, vergesslich – normale Merkmale des Älterwerdens oder Anzeichen einer Erkrankung? Besonders im Anfangsstadium ist Demenz oft schwer feststellbar. Mit der Kino-Tour „Demenz verstehen“ klärt die AOK gemeinsam mit der „Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. - Selbsthilfe Demenz“ auf. Der Dokumentarfilm „Vergiss mein nicht“ von David Sieveking ist am Dienstag, 20. November, um 18.30 Uhr im Cineplex Memmingen zu sehen.
Auch die Mutter von Dokumentarfilmer David Sieveking litt an schwerer Demenz. Um seinen Vater zu entlasten, zieht er zu Hause wieder ein. Dabei begleitet er die Pflege und das Leben seiner Mutter mit der Kamera. Obwohl sich die Krankheit immer wieder deutlich zu erkennen gibt, verliert die Frau nicht ihren Lebensmut und steckt damit auch ihren Sohn an. „Aus der Tragödie meiner Mutter ist kein Krankheits-, sondern ein Liebesfilm entstanden, der mit melancholischer Heiterkeit erfüllt ist“, beschreibt David Sieveking seinen Film.
Demenz ist ein Oberbegriff für eine Vielzahl von Krankheitsbildern. Alzheimer ist dabei am weitesten verbreitet: Schätzungsweise 70 Prozent aller Demenzkranken leiden daran. In Deutschland leben rund 1,6 Millionen Menschen mit einer Demenzerkrankung, bayernweit sind es mehr als 240.000, Tendenz steigend. Bei den über 65-Jährigen ist jeder Zehnte betroffen.
„Mit dem Film wollen wir die Zuschauer für diese Erkrankung sensibilisieren, sie sollen Demenz und die damit einhergehenden schwierigen Lebenssituationen begreifen und nachvollziehen können“, so Klaus Schöllhorn von der AOK in Memmingen. „Und es geht uns auch darum, Menschen die Angst zu nehmen, darüber zu sprechen und sich frühzeitig damit zu beschäftigen, Demenz darf kein Tabuthema mehr sein.“
Im Anschluss an die Filmvorführung findet eine moderierte Gesprächsrunde, u.a. mit Raimund Steber, stellvertretender ärztlicher Direktor am Klinikum Memmingen, statt. Danach stellen sich die Experten im persönlichen Gespräch den Fragen der Zuschauer.
Tickets für die Vorstellung gibt es unter der AOK-Ticket-Hotline 08331/ 973-168 und an der Abendkasse, soweit noch Plätze vorhanden. Weitere Infos zur Tour unter www.aok.de/bayern/kinotour, zum Krankheitsbild unter www.aok.de/bayern/demenz