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Kein Klimaschutz ohne Wohlstand

Eine globale Herausforderung

veröffentlicht am 19.12.2023
IHK Klimaschutz Pfeifer

Der Memminger Unternehmer und IHK Präsident Gerhard Pfeifer betont die Bedeutung von wirtschaftlichem Wohlstand für den Klimaschutz. Foto: IHK

Memmingen (dl). Die Welt- und Wirtschaftsordnung ist im Umbruch und der notwendige wirtschaftliche Wandel einigen Risiken und Widersprüchen ausgesetzt. Klimaschutz und sozialer Frieden sind ohne Wohlstandsentwicklung jedoch nicht möglich, wie IHK Präsident Gerhard Pfeifer in seinem Jahresrückblick betont.

Der kostspielige Alleingang Deutschlands bei der Energiewende führe global nicht zur Reduktion des Verbrauchs fossiler Energieträger wie Öl, Gas oder Kohle. Im Gegenteil: Die rasante Zunahme des weltweiten CO2-Ausstoßes führt zur Erwärmung der Erde. Denn der Wunsch nach einem größeren Wohlstand, beispielsweise in Asien oder Afrika, und damit bei über 70 Prozent der Weltbevölkerung, lasse die Nachfrage nach günstiger Energie weiter massiv anwachsen.

Daher fordert Pfeifer die eigene Regierung auf, sich auf global wirksame Maßnahmen zu fokussieren. Dagegen stellt er der deutschen Energiepolitik mit Blick auf die Ergebnisse der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage ein schlechtes Zeugnis aus, wonach 61 Prozent in den hohen Energiepreisen ein Risiko für ihre eigene wirtschaftliche Entwicklung sehen.

Dynamik im globalen Markt

„Die globalen Machtverhältnisse haben sich in den letzten Jahrzehnten dramatisch verschoben“, so Pfeifer mit Blick auf die Verteilung der Menschen und der Rohstoffe auf der Welt. 2009 hat der Anteil Chinas am Welthandel den Deutschlands überflügelt, seit 2013 auch den der USA. „Wirtschaftliche Abhängigkeiten sind eine Realität. Wir müssen die Dynamik der Märkte annehmen und durch Kooperationen eines starken und im eigenen Binnenmarkt verankerten Europas zu wirtschaftlich vernünftigen Lösungen kommen“, sagt Pfeifer.

Mehr Selbstverantwortung

Die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen haben sich – getrieben durch die überbordende Bürokratie – zum größten wirtschaftlichen Risiko der heimischen Wirtschaft entwickelt. Der Erfüllungsaufwand neuer Gesetze und Regeln führt zu Bearbeitungs- und Dokumentationspflichten, die die Wirtschaft lähmen. „Wenn wir eine Implosion der Bürokratie verhindern wollen, dann wird uns das nur mit mehr Freiheit und damit mehr Selbstverantwortung gelingen“, bekräftigt der IHK-Präsident.

Zuversichtlich in die Zukunft

Bayerisch-Schwaben ist ein breit aufgestellter und starker Wirtschaftsstandort mit innovativen Familienunternehmen. Als Teil der Exportnation Deutschland könne er weltweit zu einer klimagerechten Wohlstandsentwicklung beitragen. Am Ende sei es nicht der Staat, sondern der in Unternehmen handelnde Mensch, der Wohlstand schafft, blickt Pfeifer trotz allem zuversichtlich in die Zukunft.