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"Kein Kind kann sich alleine schützen"

Fachstelle gegen sexuellen Missbrauch hat neue Mitarbeiterin

veröffentlicht am 25.07.2019
Sexueller Missbrauch Fachstelle

Oberbürgermeister Manfred Schilder (r.) ließ sich im Beisein (v. rechts) des Jugendamtsleiters Michael Wagner, des Referatsleiters Sozialwesen Jörg Haldenmayr und des Leiters der Erziehungsberatungsstelle Dr. Ulrich Birkholz von der neuen Fachstellen-Mitarbeiterin Veronika Traub die Postkarte mit den wichtigsten Stichpunkten zum Thema „Sexuelle Gewalt“ zeigen. Foto: V. Weyrauch / Pressestelle Stadt Memmingen

Oberbürgermeister Manfred Schilder empfing die neue Mitarbeiterin der Fachstelle gegen sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen, Veronika Traub, im Rathaus. „Es ist schön, eine so kompetente und erfahrene Mitarbeiterin wie Sie für diese extrem schwierige und sensible Aufgabe zu haben“, lobte Schilder die Arbeit von Traub.

Die Sozialpädagogin aus dem Raum Bad Wurzach studierte an der Stiftungsfachschule in München und schloss ihr Studium dort als Dipl. Sozialarbeiterin (FH) ab. Danach arbeitete sie in Freiburg unter anderem im Jugendamt der Stadt in verschiedenen Funktionen und in den letzten zehn Jahren als Leiterin der Pflegestellen- und Adoptionsvermittlung. Als erfahrene Fachkraft für den Kinderschutz bildete sich zudem im Bereich Trauma und traumafokussierte Kinder- und Jugendhilfe weiter.

Laut dem aktuellen Bericht der Deutschen Kinderhilfe sind die Delikte des sexuellen Missbrauchs von Kindern im Jahr 2018 gegenüber dem Vorjahr um 6,43 Prozent gestiegen. Insgesamt waren 14.606 Kinder von sexueller Gewalt betroffen. Diese Zahlen zeigen deutlich, dass es nötig ist, Kindern Schutz zukommen zu lassen.

Früherkennung wesentliches Ziel

„Kein Kind kann sich alleine schützen!“, so der Titel der neuen Postkarte, die Traub bei ihrem Besuch im Rathaus präsentierte. Diese fasst kurz und prägnant alle wichtigen Stichpunkte und Informationen zusammen, was zu tun ist und an wen man sich wenden kann, wenn der Verdacht auf sexuelle Gewalt besteht. „Wir als Erwachsene müssen die Kinder schützen“, betonte Traub. „Früherkennung ist eins unserer obersten Ziele.“

„Misshandlungen und sexuelle Übergriffe finden hinter verschlossenen Türen statt. Wir alle sind daher gefragt, wachsam zu sein und hinzuschauen“, bekräftigte Schilder. „Dieses Thema darf nicht einfach ignoriert werden. Umso mehr freue ich mich, dass unser Jugendamt mit qualifiziertem Personal allen Hilfesuchenden mit Rat und Tat zur Seite steht.“

Die Beratung kann kostenlos und anonym in Anspruch genommen werden. Dabei unterliegen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fachstelle der Schweigepflicht.