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„Ja“ zu Ikea

Bedenken und Kritik am Fachmarktzentrum bleiben

veröffentlicht am 27.07.2017
IKEA

Nun gibt es kein Zurück mehr: Ikea kann sich mit einem (verkleinerten) Fachmarktzentrum am Memminger Autobahnkreuz ansiedeln. Grafik: Ikea

Memmingen (rad). Wie berichtet,  hat der Memminger Stadtrat mit 28:11 Stimmen der Ansiedlung von Ikea zusammen mit einem - verkleinerten - Fachmarktzentrum zugestimmt. Damit kann Memmingen einer von bislang rund 340 Standorten weltweit werden. Doch trotz des relativ deutlichen Votums bestehen innerhalb des Stadtrates und auch der einzelnen Fraktionen Bedenken.

Der Abstimmung durch die anwesenden 39 Stadträte ging eine knapp dreistündige Sitzung mit entsprechenden Statements der Fraktionen voraus. Weitgehende Einigkeit herrschte in der Frage um die Ansiedlung des schwedischen Möbelgiganten, dagegen gab (und gibt) es kontroverse Meinungen bezüglich des Fachmarktzentrums.  Zwar konnten dessen Verkaufsflächen in Verhandlungen deutlich reduziert werden, die Kritiker sehen hier jedoch nach wie vor große Gefahren für die Händler in der Innenstadt. Auch, weil damit die sogenannte Memminger Liste ausgehebelt werde. Alle Stadtratsfraktionen führten ihre Ansichten deutlich aus, bei der anschließenden Abstimmung war kein Fraktionszwang vorgeschrieben. Der CSU-Fraktionsvorsitzende Stefan Gutermann sprach es in seiner Rede deutlich aus: „Jeder ist seinem Gewissen verpflichtet, es besteht kein Fraktionszwang“, und stimmte wie seine Parteikollegen Maria Schmölzing und Prof. Dr. Josef Schwarz gegen das Projekt.

Dennoch war es letztendlich ein deutliches Votum, nun gilt es, die letzten bürokratischen Hürden zu nehmen. Ein konkretes Baurecht besteht noch nicht, nun muss für das Gelände an der Europastraße erneut ein Bebauungsplan aufgestellt werden.

Das gesamte Areal fällt nach den Verhandlungen mit Ikea kleiner aus, da die ursprünglich geplante Gesamtfläche von rund 56.500 Quadratmetern auf 47.700 Quadratmeter reduziert wurde. Das Möbelhaus selbst soll in der ersten Ausbaustufe 18.000 Quadratmeter Verkaufsfläche bieten und kann in einem zweiten Schritt auf 25.500 Quadratmeter ausgebaut werden. Das umstrittene und bei vielen Entscheidungsträgern kritisch beäugte Fachmarktzentrum soll nun 22.200 Quadratmeter Verkaufsfläche (vorher: 31.020) erhalten. Dabei wurden in den Sortimenten Bekleidung und Sport Verkleinerungen vorgenommen, dafür sollen Flächen im geplanten Baumarkt erhöht werden und zusätzlich ein Spielwarenmarkt entstehen.

Memmingen verfügt bisher über eine Verkaufsfläche von rund 50.000 Quadratmetern in der Innenstadt, gesamt etwa 176.000 Quadratmeter (Quelle: Stadt Memmingen).

Der endgültige Bebauungsplan wird dann – nach den neuerlichen Stellungnahmen – final festlegen, was im Oktober 2017 geschehen soll. Am „Ja“ zu Ikea, dürfte sich allerdings nichts mehr ändern.

"Wir müssen jetzt schon anfangen, die Innenstadt zu stärken und eine Symbiose herzustellen", erklärte Oberbürgermeister Manfred Schilder in einer ersten Stellungnahme. Die Stärkung des Stadtmarketings könne einer von vielen Bausteinen sein. Welche Auswirkungen diese Entscheidung aber auf die Entwicklung der Stadt habe, werde man ohnehin erst in mehreren Jahren sehen.