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Ist Europa noch christlich und sozial? - 23. Europatag in Niederrieden mit Dr. Markus Söder

veröffentlicht am 05.06.2013

Finanzminister Dr. Markus Söder bei seinem Referat in Niederrieden. Foto: jmg

Niederrieden (jmg.) Die Gemeinde Niederrieden hat ihren 23. traditionellen Europatag mit einem prominenten Gastredner gefeiert. Der Bayerische Finanzminister Dr. Markus Söder referierte dabei zum Thema  "Ist Europa noch christlich und sozial?". Abgerundet wurde die Veranstaltung mit dem Eintrag der Ehrengäste ins Gästebuch der Gemeinede und einem anschließenden Festgottesdienst in der Halle mit H.H. Weihbischof Dr. Dr. Anton Losinger aus Augsburg.

Beim Festgottesdienst in der vollbesetzten Festhalle betonte der Weihbischof vor zahlreichen Ehrengästen, dass der nun bereits über 60-jährige Frieden auf dem europäischen Kontinent zu den wichtigsten Errungenschaften des geeinten Europas gezählt werden müsse. Das wichtigste Ereignis der letzten 100 Jahre sei wohl die allgemeine Erklärung der Menschenrechte in der Uno-Charta. "Die Würde des Menschen ist unantastbar", ein durch nichts zu ersetzendes Gebot.

Mit dem kürzlich geäußerten provokanten Zitat von Europakommissar Günther Oettinger, der Europa als Sanierungsfall bezeichnete, lenkte Bürgermeister Büchler die Aufmerksamkeit zur aktuellen Europapolitik. Dabei bezeichnete der CSU-Landtagskandidat Klaus Holetschek Europa als einzigartige Erfolgsgeschichte. Ein gigantischer Binnenmarkt mit 500 Millionen Einwohnern und einer grenzenlosen Reisefreiheit seiner Bürger ist eine Errungenschaft die uns stolz machen muss. Bernhard Pohl von den Freien Wählern erkennt Verbesserungspotential und warnt: "Europa lebt von der Akzeptanz seiner Bürger. Es darf nicht sein, dass wir mit dem Euro immer mehr Verpflichtungen eingehen die wir auf Dauer nicht tragen können". Auch Markus Ferber hakt hier ein , denn die Europäische Idee dürfe nicht verloren gehen. Ein Europa das nach außen nicht einig ist um einen Bürgerkrieg zu beenden, sich im Innern aber mit Kleinigkeiten wie einer Speiseölverordnung in Gaststätten abgibt, sei ziemlich bedenklich.

Den Deutsch-Französischen Freundschaftsvertrag sieht MdL Josef Miller als Grundlage und Motor für eine weitere europäische Entwicklung. „Wir wollen ein Europa aus christlicher Verantwortung, frei von Gewalt, Rache und Vergeltung", so Miller weiter.

Hauptredner Dr. Markus Söder wies in seiner einstündigen, sehr engagiert und dennoch legeren und launigen Rede, auf bittere Realitäten hin: Zu viele Schulden und zu wenig Wachstum in einzelnen Staaten als eines der brisantesten Probleme. Hier sieht er eine „Vergemeinschaftung“ von Schulden durch Einführung von Eurobonds oder die Erhöhung der Steuern - insbesondere in Frankreich - als grundsätzlich falsche Lösung. Die Unfähigkeit einzelner Länder zu Reformen müsse überwunden werden, um wieder auf den richtigen Pfad zu kommen. Deutschland, als einzigem Land Europas gehe es gut. "Wir stehen besser da, als vor der Krise. Doch Deutschland geht es auch so gut, weil es Bayern als erfolgreichstes Land Deutschlands und Europas gibt.